1,9 Milliarden Euro pro Jahr für OÖ
"Eine Leerstandsabgabe ist schon lange überfällig"
Die Regierung will den Bundesländern ermöglichen, höhere Leerstandsabgaben einzuheben, um mehr Wohnungen für den freien Markt zu mobilisieren. Laut Momentum Institut gibt es alleine in Oberösterreich mehr als 92.000 Wohnungen und Häuser ohne Wohnsitzangabe. Eine theoretische Leerstandsabgabe könnte dem Bundesland laut Momentum 1,9 Milliarden Euro jährlich in die Kassen spülen. In Linz stehen – auf Basis aktueller Daten der Statistik Austria – rund 10.000 Wohnungen leer. Wir berichteten HIER. In Linz sind die Meinungen geteilt: Während Grüne und KPÖ den Vorschlag begrüßen, kommt eine solche Abgabe für Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) nicht infrage.
LINZ. „Jede Wohnung die nicht genutzt wird, erschwert einer Familie die Suche nach einem leistbaren Zuhause. Deshalb ist es nur fair, dass es künftig die Möglichkeit geben soll, von Bürgerinnen und Bürgern eine Abgabe einzuheben, wenn sie Wohnungen leer stehen lassen“, kommentiert der Linzer Grünen-Klubobmann Helge Langer den Vorschlag der Bundesregierung. Er glaubt daran, dass durch diese Maßnahme Leerstand reduziert und Wohnungen zurück auf den freien Markt gelangen. "Klar ist, dass eine Leerstandsabgabe schon lange überfällig ist", so Langer.
Antrag auf Leerstandserhebung mehrfach gescheitert
"Die Hauptursache des aktuellen Leerstandes ist Spekulation mit Wohnraum. Dabei werden Wohnungen lediglich als Anlageobjekte gekauft und nicht vermietet. Das verschärft die ohnehin brisante Situation am Wohnungsmarkt und führt gleichzeitig auch zu höheren Mietpreisen", ist auch KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn überzeugt. Bereits mehrfach versuchte ihre Fraktion eine offizielle Erhebung über die Linzer Leerstände im Gemeinderat durchzubringen. Der letzte Versuch scheiterte erst im November 2023 an einer Mehrheit.
Luger: Geförderter Wohnbau sinnvoller
Anderer Meinung ist Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ): "Grundsätzlich lehne ich eine Leerstandsabgabe ab, da es keine positiven Erfahrungen aus vergleichbaren Städten gibt. Es wäre besonders in der jetzigen Zeit sinnvoller, den geförderten Wohnbau massiv zu forcieren", so das Linzer Stadtoberhaupt auf Anfrage zur BezirksRundSchau.
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