Umwidmungen im Uni-Viertel
Erster Blick auf "Masterplan" sorgt für heftige Diskussionen
In der heutigen Stadtsenatssitzung präsentierte Architekt Albert Wimmer im Auftrag von Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) den aktuellen Stand zum "Masterplan für das Uni-Viertel". Rund 100.000 Quadratmeter Grünland sollen dort in Bauland für die neue Digital-Uni sowie Betriebsansiedelungen umgewidmet werden. Heftige Kritik kommt dazu von den Linzer Grünen: Wesentliche Fakten seien nicht genannt und diskutiert worden. Auch die FPÖ äußerte sich zu den geplanten großflächigen Umwidmungen kritisch. Prammer weist die Vorwürfe zurück und betont, dass es sich bei den präsentierten Informationen lediglich um eine "Zwischeninfo" gehandelt habe.
LINZ. Mit der geplanten Digital-Uni sieht die Stadt Linz auch großflächige Umwidmungen im Uni-Viertel vor. Bereits letztes Jahr wurde dafür ein "Masterplan" unter Einbindung verschiedener Interessensgruppen sowie der Anrainerinnen und Anrainer unter der Leitung von Architekt Albert Wimmer angekündigt. In der heutigen Stadtsenatssitzung präsentierte Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) die ersten Ergebnisse. „Es war zwar die Rede davon, dass die Projektentwicklung transparent ablaufe, wesentliche Fakten wurden bei der Präsentation im Stadtsenat aber großzügig außen vor gelassen und schön gezeichnete Bilder präsentiert, die das tatsächliche Ausmaß des Vorhabens verschleiern", so Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) verärgert.
Grüne kritisieren irreführende Bilder
Konkret sei im Zuge der Präsentation ein Bild des Areals mit einer eingezeichneten "Klimaschneise" gezeigt worden, die für die Umwidmung "tabu" sei. Weder im Plan noch verbal wurde darauf hingewiesen, dass sich mitten in der „Klimaschneise“ der neue Autobahnanschluss befindet, so Schobesberger. Sie wünscht sich eine ehrliche und transparente Diskussion auf der Basis von Fakten. Insgesamt sollen 100.000 Quadratmeter (zehn Hektar) Grünland in Bauland umgewidmet werden. Neben der Digital-Uni soll die Fläche auch für Betriebsansiedelungen dienen.
Prammer weist Kritik entschieden zurück
Prammer weist die Kritik von Schobesberger entschieden zurück. "Wir wollten damit nur einen Zwischenschritt präsentieren. Das ist nicht das Endstadium." Sich jetzt an den Begrifflichkeiten (Anm. "Klimaschneise") aufzuhängen sei nicht zielführend. "Wir stecken mitten in der Entwicklung. Der Austausch wird professionell und durchaus kritisch mit den zuständigen Geschäftsbereichen geführt", betont Prammer. Im Mai soll ein Endergebnis für den "Masterplan" feststehen. Vorab sei noch eine Pressekonferenz in etwa ein- bis zwei Wochen geplant. Als Nächstes wird auf Basis des "Masterplans" das Örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) angepasst. Dieses braucht einen Gemeinderatsbeschluss. Flächenwidmungs- und Bebauungsplanänderungen folgen basierend darauf im Anschluss.
FPÖ erteilt großflächiger Umwidmung "Absage"
Auch die FPÖ äußerte sich kritisch zu den präsentierten Plänen. "Das Uni-Viertel soll mit viel Augenmaß und Gespür für die Anrainer entwickelt werden", so Fraktionsobmann Wolfgang Grabmayr per Aussendung. Die Verbauung von bestehenden Baulandreserven schätzt die FPÖ als unproblematisch ein. "Einer großflächigen Umwidmung des Grünlands ins Bauland erteilen wir aber eine klare Absage", betont Grabmayr.
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