"Dachfläche vor Grünfläche"
FPÖ und Grüne kritisieren geplante Umwidmung für private PV-Anlage

Auf einem 13 Hektar großen Grundstück im Linzer Süden soll zukünftig eine private Photovoltaik-Anlage stehen. | Foto: FPÖ Linz
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  • Auf einem 13 Hektar großen Grundstück im Linzer Süden soll zukünftig eine private Photovoltaik-Anlage stehen.
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Erstmals wird dem Linzer Gemeinderat ein Antrag auf Umwidmung einer Landwirtschaftsfläche für die private Nutzung von Photovoltaik-Anlagen (PV) vorgelegt. Während SPÖ-Stadtrat Dietmar Prammer bereits Zustimmung signalisierte, sprechen sich Grüne und FPÖ dagegen aus.

LINZ. Auf einem 13 Hektar großen Feld südlich der Dallingerstraße im Gewerbegebiet Franzosenhausweg sollen erstmals in Linz Photovoltaik-Anlagen im Grünland installiert werden. Dazu benötigt es eine Änderung des Flächenwidmungsplanes, der im kommenden Gemeinderat diskutiert werden soll. Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) signalisierte bereits im Vorfeld seine Zustimmung zu diesem Projekt. „Der Weg zur klimaneutralen Industriestadt führt zu einem wesentlichen Teil über den Umstieg auf erneuerbare Energien. Dabei setzen wir sehr stark auf Solarenergie und den großflächigen Ausbau von Photovoltaik-Anlagen. Unser Ziel ist es klar, alle geeigneten Flächen zu mobilisieren und Linz klimafitter zu gestalten", so Prammer in einer Aussendung.

Negative Stellungnahme der Stadtklimatologie

Anders sehen es die Linzer Grünen und beziehen sich dabei auf eine Stellungnahme der Stadtklimatologie. „Aus stadtklimatologischer Sicht ist das Areal nicht für eine PV Freiflächenanlage geeignet. Im konkreten Fall liegt das Areal in der Luftleitbahn Traun, es kommt zur Bildung von Kaltluft und andernorts gebildete Kaltluft wird durch Luftströmungen über das Areal transportiert, das Areal ist aus stadtklimatologischer Sicht hochwertig und daher besonders zu schützen“, heißt es in der Stellungnahme.

Lebensraum von gefährdeten Feldvögeln

Stadträtin Eva Schobesberger spricht sich dafür aus, versiegelte Flächen für die Installation von PV-Anlagen zu nutzen. "Die Errichtung von PV-Anlagen auf Dächern und auf bereits versiegelten Flächen, wie etwa auf Parkplätzen, muss absolut erste Priorität haben“, so Schobesberger. Zudem würde die Fläche von gefährdeten Feldvögeln als Brut-, Rast- und Überwinterungsplatz genutzt und grenze an das Europaschutzgebiet "Traun-Donau-Auen" an.

FPÖ-Gemeinderat Manuel Danner steht kritisch zum Vorschlag und weist darauf hin, zuerst bereits verbaute Flächen für PV-Anlagen zu nutzen. | Foto: FPÖ Linz
  • FPÖ-Gemeinderat Manuel Danner steht kritisch zum Vorschlag und weist darauf hin, zuerst bereits verbaute Flächen für PV-Anlagen zu nutzen.
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FPÖ: "Dachfläche vor Grünfläche"

Unterstützung bekommt Schobesberger von der Linzer FPÖ: "Dachfläche vor Grünfläche", macht Gemeinderat Manuel Danner seinen Standpunkt per Aussendung klar. „Dass in unmittelbarer Nähe zu dicht verbautem Gebiet erst recht weitere wichtige Grünflächen zweckentfremdet werden, ist befremdlich. Im urbanen Raum sollten zuallererst Dächer, Parkplätze, Verkehrsränder, Straßen, also zubetonierte Flächen genutzt werden", so Danner. Lassen sich in der Gemeinderatssitzung die offensichtlichen Einwände nicht ausräumen, wird die FPÖ dem Vorhaben nicht zustimmen.

Auf einem 13 Hektar großen Grundstück im Linzer Süden soll zukünftig eine private Photovoltaik-Anlage stehen. | Foto: FPÖ Linz
FPÖ-Gemeinderat Manuel Danner steht kritisch zum Vorschlag und weist darauf hin, zuerst bereits verbaute Flächen für PV-Anlagen zu nutzen. | Foto: FPÖ Linz
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