1. Mai in Linz
Herbert Kickl beim FPÖ-Frühschoppen am Linzer Urfahraner Markt

Am 1. Mai besuchte FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl den traditionellen Frühschoppen im vollbesetzten Festzelt am Urfahraner Markt in Linz. In seiner rund einer Stunde dauernden Rede kritisierte er die österreichische Asylpolitik, wirbt um "enttäuschte SPÖ-Wählerinnen und Wähler und bringt sich als "Volkskanzler" ins Spiel. Ansprachen mit ähnlichem Inhalt hielten auch der oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter und Parteikollege Manfred Haimbuchner sowie der Linzer FPÖ-Stadtparteiobmann Michael Raml.

LINZ. Im vollbesetzten Festzelt probt die Menge motiviert bereits gegen zehn Uhr den Begrüßungsapplaus für Herbert Kickl und Manfred Haimbuchner. Die John Otti Band heizt das Publikum an. Die kurze Eröffnungsansprache hält der Linzer FPÖ-Stadtparteiobmann Michael Raml. Darin spart er nicht mit Seitenhieben gegen SPÖ und die ÖVP. Raml kritisiert unter anderem das geplante Asylquartier im ehemaligen Ibis-Hotel am Bahnhof. "Österreich zuerst" singt die John Otti Band im Anschluss vor dem Einzug der beiden Hauptredner. Das Publikum steht zum Großteil auf den Bänken und schwenkt begeistert Österreich-Fähnchen aus Papier. Unter tobenden Applaus betritt als nächstes Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner die Bühne. "Im Urfahraner Bierzelt, da wird die Wahrheit gesprochen", eröffnet Haimbuchner seine Rede. Es folgt umgehend eine Aufforderung an das Publikum "drei Bier zu bestellen", denn das unterstütze die Landwirtschaft. Großes Gelächter im Publikum.

Herbert Kickl ist der Hauptredner beim heurigen 1. Mai-Frühschoppen der FPÖ am Linzer Urfahraner Markt.
  • Herbert Kickl ist der Hauptredner beim heurigen 1. Mai-Frühschoppen der FPÖ am Linzer Urfahraner Markt.
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Haimbuchner: "Kinder vor LGTBQI-Bewegung schützen"

"Die Richtung stimmt" fasst der freiheitliche Politiker die aktuelle politische Situation in Österreich zusammen. Gemeint ist damit der Stimmenzuwachs in der eigenen Partei und die Verluste von SPÖ und ÖVP. Als eines der Hauptfeindbilder in Haimbuchners Rede muss dieses Jahr die LGTBQI*-Community herhalten. "Wir müssen unsere Kinder schützen vor dieser LGTBQI*-Bewegung" heißt es darin. Auch der ORF kommt nicht gut weg und wird als "stalinistisches Medium" bezeichnet. Ginge es nach der FPÖ und Haimbuchner, würden die Gebühren gestrichen. Lobende Worte findet der oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter hingegen für den Privatsender Servus TV. Auch er thematisiert das Asylquartier am Linzer Bahnhof. "Wir wünschen uns eine asylfreie Zone in Oberösterreich". Gehe es nach der FPÖ, soll sich Österreich in puncto Asylpolitik ein Beispiel am Nachbarland Ungarn nehmen. "Raus" sollen laut Haimbuchner aber nicht nur "die Ausländer", sondern auch "die Grünen aus der Bundesregierung".

Kickl wendet sich gezielt an "enttäuschte SPÖ-Wähler" 

Dann betritt, laut Anmoderation, der künftige "Volkskanzler" Herbert Kickl gegen 11 Uhr die Bühne. Die Stimmung ist aufgeheizt.  "Die einzige Maifeier, die auf der Seite der arbeitenden Bevölkerung steht", betont Kickl gleich zu Beginn seiner Rede. "Es wird ein anderer Wind wehen in diesem Land – der Wind of Change", so Kickl weiter. Es sei "allerhöchste Zeit für eine Hinwendung zur Bevölkerung und eine totale Abwendung von den Eliten". Eine besondere Begrüßung richtet Kickl unter großem Applaus, auch an die "ehemaligen Wähler der Sozialdemokraten". Mit einem Kreisky-Zitat lädt Kickl alle "enttäuschten SPÖ-Wähler ein, sich zukünftig der FPÖ zuzuwenden.

Jubel und Applaus im Urfahraner Markt Festzelt bei der Rede von FPÖ-Obmann Herbert Kickl.  | Foto: BRS/Gschwandtner
  • Jubel und Applaus im Urfahraner Markt Festzelt bei der Rede von FPÖ-Obmann Herbert Kickl.
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Kickl: "Mehr Paprika im Asylrecht" und "Festung Österreich"

In seinem – von ihm selbst so bezeichneten – "Rundumschlag" übt Kickl heftige Kritik an der österreichischen Asylpolitik und wünschte sich, in Anspielung auf den harten Kurs Ungarns, "mehr Paprika im Asylrecht". Gehe es nach den Freiheitlichen, dann solle es zukünftig in der "Festung Österreich" deutlich schwieriger werden, einen Asylantrag zu stellen. Österreich dürfe nicht zum "All-inclusive-Club" für Asylanten werden. Mehrfach weist Kickl lobend auf das Nachbarland Ungarn und den konservativen Ministerpräsidenten Viktor Orban hin

"Volkskanzler Kickl"

Abschließend betont der FPÖ-Obmann, dass er als erster freiheitlicher Bundeskanzler ein "echter Volkskanzler" wäre. "Nach unten zur Bevölkerung wird gedient und nach oben getreten", betont Kickl in diesem Zusammenhang. Unter tobendem Applaus und enthusiastischen "Herbert"-Rufen beendet Kickl nach gut einer Stunde seine Rede. Die John Otti Band spielt. Für Selfies können die Besucherinnen und Besucher nun auf der "rechten Seite" des Festzeltes nach vorne kommen.

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