Schulanfang in OÖ
"In der Schule soll wieder Ruhe einkehren"
Am Montag beginnt für 15.741 Schulanfängerinnen und -anfänger in Oberösterreich die Schullaufbahn. Das sind 515 Kinder mehr, als im Jahr zuvor. Bildungsreferentin LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) und Bildungsdirektor Alfred Klampfer informierten heute in einer Pressekonferenz über die Maßnahmen, um genügend Lehrkräfte zu finden, die Änderungen im Lehrplan sowie über die Fortschritte hinsichtlich Digitalisierung. Angesprochen auf die in vielen oberösterreichischen Gemeinden nicht geklärte Schulbus-Situation, gab sich Haberlander zuversichtlich, dass hier eine Lösung gefunden werde und verwies auf die Zuständigkeit der Bundesregierung und Parteikollegin Susanne Raab.
LINZ. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und dem Beginn des Ukraine-Krieges im vergangenen Frühjahr soll heuer in den Schulen wieder Ruhe einkehren so Bildungsreferentin LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) und Bildungsdirektor Alfred Klampfer im heutigen Pressetermin zum Schulstart in Oberösterreich am kommenden Montag. Mit gezielten Maßnahmen will man ab Herbst neues Personal gewinnen, den Englischunterricht ausbauen und die Digitalisierung in den Klassenzimmern vorantreiben. Auch Änderungen im Lehrplan treten ab diesem Semester in Kraft: Etwa digitale Grundbildung ab der 1. Klasse Volksschule, Finanz- und Wirtschaftsbildung sowie die Bewertung nach erreichten Kompetenzen.
Lehrermangel: Rund 300 Stellen in OÖ nicht besetzt
Ab Herbst startet das Land Oberösterreich zusätzlich zu den Maßnahmen des Bundes eine eigene Werbekampagne, um geeignetes Lehrpersonal zu finden. Nach den Herbstferien soll in den Schulen Informationsmaterialien zum Lehrerberuf verteilt werden. Bestehende Lehrkräfte sollen als "Talente Scouts" agieren, zudem werden gezielte Medienkooperationen geschlossen. "Wir haben heuer bereits 919 neue Lehrkräfte angestellt", betont Bildungsdirektor Alfred Klampfer. Zusätzlich seien 139 Berufsquereinsteiger durch die Zertifizierungskommission des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) als Lehrer zugelassen. Diese können sich dadurch auf ausgeschriebene Posten bewerben. Von den 300 noch offenen Stellen seien viele mit nur wenigen Wochenstunden ausgeschrieben, relativiert Klampfer.
Fokus auf Digitalisierung und Englisch
Um die Digitalisierung der Klassenzimmer voranzutreiben, würden laut Klampfer heuer auch die noch fehlenden Schulstufen mit Endgeräten ausgestattet. 14.000 Geräte werden bis Oktober ausgeliefert. Auch der Ausbau der Internetverbindungen soll weitergehen: So verfügen alle Bundesschulen über einen Glasfaseranschluss, Mittelschulen seien zu 92 Prozent mit High-Speed-Internet ausgestattet, die Volksschulen hätten allerdings noch Aufholbedarf. Im neuen Lehrplan, der dieses Semester in Kraft tritt, ist zudem "Digitale Grundbildung" ab der 1. Klasse Volksschule vorgesehen. Auch Englisch soll zukünftig bereits ab der ersten Schulstufe als verpflichtende unverbindliche Übung eingeführt werden. In der HTL Leonding wird erstmals ein ganzer Zweig auf Englisch angeboten.
Schultransporte: Haberlander gibt sich zuversichtlich
Ein großes Thema zum Schulstart ist die unsichere Situation in Bezug auf die Schulstransporte. Zahlreiche oberösterreichische Gemeinden bangen darum, ob am Montag die Kinder von den Busunternehmen wie gewohnt abgeholt werden können. In Linz sind 300 Kinder mit Beeinträchtigung davon betroffen. Wir berichteten HIER. Haberlander gibt sich hierzu optimistisch: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Bundesregierung hier eine gute Lösung finden wird." Zuständig sei dafür die Bundesminsterin (Anm. Susanne Raab, ÖVP). Mittlerweile scheint sich zumindest für die Situation in Linz eine Übergangslösung gefunden: Das Busunternehmen will bis 1. Oktober die Transporte fortführen, da es die Kinder und Eltern nicht im Stich lassen möchte. Wir berichten HIER. Die Tarif-Verhandlungen mit Land OÖ und Bund laufen parallel.
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