Nach außerordentlicher Sitzung
Liva kündigt umstrittenen Vertrag mit Künstleragentur Opus 3

Brucknerhaus-Affäre: Die Auflösung des Vertrags mit Opus 3 Artists soll die Vorwürfe rund um die Vergabe der Programmgestaltung an den Agenten einer internationalen Künstleragentur bereinigen. | Foto: Dieter Kühl
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  • Brucknerhaus-Affäre: Die Auflösung des Vertrags mit Opus 3 Artists soll die Vorwürfe rund um die Vergabe der Programmgestaltung an den Agenten einer internationalen Künstleragentur bereinigen.
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Neues zur Causa-Brucknerhaus: Wie soeben bekannt wurde, löst der Liva-Aufsichtsrat den Vertrag rund um Opus 3 Artists vorzeitig auf. Die KPMG wird in den kommenden Monaten alle Geschäftsfelder der Liva einer Compliance-Prüfung unterziehen.

LINZ. Wichtige Entscheidungen bezüglich der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (Liva) wurden heute, 4. April, nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung getroffen: Im Fokus standen nach der Freistellung des künstlerischen Direktors Dietmar Kerschbaum und des kaufmännischen Leiters Rainer Stadler am 15. März – unter anderem wegen Vorwürfen zu fragwürdigen In-sich-Geschäften und der Vergabe der Programmgestaltung an den Agenten einer internationalen Künstleragentur – nun das komplexe Vertragswerk rund um Opus 3 Artists sowie der aktuelle Stand der Untersuchungen. Der Aufsichtsrat entschied einstimmig, den Vertrag mit Opus 3 Artists als weitere Konsequenz vorzeitig zu kündigen. Auch der neue kaufmännische Geschäftsführer Rene Esterbauer hatte dazu geraten.

Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum freigestellt

KPMG mit Compliance-Prüfung beauftragt

Die Agenden übernehmen künftig das künstlerische Betriebsbüro sowie die hausinternen Dramaturgen. Die angekündigte Compliance-Prüfung aller Geschäftsfelder der Liva wird die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft KPMG durchführen. Man geht derzeit von einer Prüfungsdauer von bis zu vier Monaten aus. 

ÖVP will Magistratsdirektorin zur Causa befragen

„Es braucht jetzt eine rasche und lückenlose Aufklärung in der Brucknerhaus-Affäre. Dies sind wir vor allem den Linzerinnen und Linzern schuldig“, so die beiden VP-Kontrollausschuss-Mitglieder, Stadtparteigeschäftsführer Thomas Naderer und Gemeinderat Michael Obrovsky. Dieser tagt am Montag zur Causa. Die beiden fordern eine konkrete Prüfungsstrategie, die dort verabschiedet werden soll. Zudem sollen bei einer Sondersitzung ehest möglich auch Auskunftspersonen geladen werden. "In einem ersten Schritt soll die Linzer Magistratsdirektorin Rede und Antwort stehen“, so Naderer und Obrovsky.

Redlhammer: "Jetzt darf kein Fehler passieren"

Kontrollausschuss-Vorsitzender und Linzer Neos-Fraktionsobmann kündigt für Montag einen allgemeinen Statusbericht an. Wie lange die Sonderprüfung dauern wird, ist derzeit noch offen. Jedenfalls werde sich das Kontrollamt mit der Prüfung Zeit nehmen. "Wir müssen damit rechnen, dass wir im schlimmsten Fall vielleicht erst im September oder Oktober das Ergebnis der Sonderprüfung haben. Das ist aus Sicht der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen sehr unbefriedigend. Aber jetzt darf kein Fehler passieren", so Redlhammer per Presseaussendung.

Gehalt in Kerschbaum-Vertrag geschwärzt

Darin kritisiert er auch erneut die intransparente Vorgehensweise von Bürgermeister Luger. " Der Bürgermeister lässt Raum für Spekulationen und Gerüchte zu, anstatt offen zu kommunizieren", so Redlhammer. Er bezieht sich damit auf den Vertrag von Dietmar Kerschbaum, in den gestern – 4. April – erstmals die Aufsichtsratsmitglieder Einsicht nehmen durften. Das Gehalt von Kerschbaum sei darin jedoch geschwärzt gewesen. Eine Hoffnung auf einen frühen Abschluss der Prüfung sieht Redlhammer jedoch: "Sollte während der Prüfungen bereits eindeutige Fehlverhalten bewiesen werden, kann es jederzeit zu sofortigen Konsequenzen führen.“

Brucknerhaus-Affäre: Die Auflösung des Vertrags mit Opus 3 Artists soll die Vorwürfe rund um die Vergabe der Programmgestaltung an den Agenten einer internationalen Künstleragentur bereinigen. | Foto: Dieter Kühl
Nach schweren Vorwürfen wurden Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum (re.) und der kaufmännische Geschäftsführer Rainer Stadler am 15. März von ihren Positionen freigestellt.  | Foto: fotokerschi.at
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