Oberösterreich soll Modellregion für datengetriebene Wirtschaft werden
LINZ. Den Besuch des EU-Kommissars für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther Oettinger im Rahmen des Ars Electronica Festivals in Linz nutzten Landeshauptmann Pühringer und Landesrat Strugl um über die digitale Zukunft Oberösterreichs zu informieren. Diese liegt aus Sicht unserer Landesregierung in einem 20 Punkte Plan, der bis 2021 umgesetzt werden soll. Budgetiert sind für die „Leitinitiative Digitalisierung“ 121 Millionen Euro.
„Wir müssen zusammenhalten um mitzuhalten“
Die einleitenden Worte von EU-Kommissar Oettinger wiesen auf die Notwendigkeit des europäischen Zusammenhalts in der „Digitalen Revolution“ hin. Als Hauptmächte in der Revolution definiert der EU-Kommissar Asien, die USA und Europa, wobei er Europa zur Zeit im Hintertreffen sieht.Es brauche unter anderem internationale Kofinanzierungen im Bereich des Supercomputing und eine Vereinheitlichung der Datenschutzgesetzte im Sinne einer „europäischen Kultur der Datensicherheit“, so Oettinger. Unumgänglich sei außerdem ein beschleunigter flächendeckender Ausbau des Breitband-Datennetzes insbesondere des mobilen Netzes.
Oberösterreich führend bei Digitalisierung
Landeshauptmann Pühringer und Landesrat Strugl erklärten anschließend einige Punkte der „Leitiinitiative Digitalisierung“ des Landes Oberösterreich. Koordiniert wird die Initiative von der Wirtschaftsagentur Business Upper Austria. Schon jetzt zähle Oberösterreich zu den Top-Regionen, was die Digitalisierung im europäischen Raum betrifft, so Pühringer. Die Wertschöpfung im Bereich Information und Kommunikation wächst in unserem Bundesland fast dreimal so stark wie im gesamtösterreichischen Durchschnitt. Ähnlich verhält es sich mit den Beschäftigungszahlen. Sie stiegen im Bereich „Information und Kommunikation“ überdurchschnittlich. Dies geht aus Zahlen der Statistik Austria hervor.
„Ländlicher Raum darf nicht zurückfallen“
Einer der wichtigsten, weil grundlegenden Punkte der „Leitinitative Digitalisierung“ sei der Ausbau der digitalen Infrastruktur. „Der ländliche Raum darf hier nicht zurückfallen“, betont Pühringer. Er räumt auch die Möglichkeit privater Investoren ein in die Initiative einzusteigen, denn es ginge in dieser „größten Revolution seit Erfindung der Dampfmaschine“ darum, „dass wir schnell sind“.
Testraum für autonomes Fahren in Oberösterreich?
„Oberösterreich ist gut dabei aber es herrscht weiterhin massiver Investitionsdrang“, ergänzt Landesrat Michael Strugl. Zentral sei der Breitbandausbau, betont auch er. In Zukunft soll dieser von einer noch zu gründenden „OÖ Breitband-Errichtungs-Gesellschaft“ forciert werden. Außerdem soll es Förderprogramme zur gezielten Stimulierung des Marktes geben. „Oberösterreich soll europaweit zu einer Modellregion der Datengetriebenen Wirtschaft werden“, so das hehre Ziel der vorgestellten Initiative. Eine wichtige Rolle dabei soll auch der IT-Standort Hagenberg spielen. So soll dort ein Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit etabliert werden. Spannend ist auch die Tatsache, dass sich Oberösterreich um einen Testraum für autonomes Fahren bewerben wird, wie Strugl ankündigt.
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