Gemeinderat Linz
Potocnik: Entscheidung über eigene Liste noch im April

- Lorenz Potocnik will erstmal wandern gehen und dann über seine politische Zukunft entscheiden.
- Foto: BRS/Diabl
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In einer Schlussstrich-Pressekonferenz bestreitet Lorenz Potocnik einmal mehr die gegen ihn gerichteten Vorwürfe und übt auch Kritik am Landessprecher der Neos OÖ, Felix Eypeltauer. Eine Entscheidung über eine Kandidatur mit eigener Liste steht noch aus.
LINZ. Der nunmehr parteilose ehemalige Neos-Politiker Lorenz Potocnik hat in einer Pressekonferenz detailliert zu den Vorwürfen Stellung genommen, die laut Neos zu seinem Rauswurf geführt haben. Aus seiner Sicht hätten diese sich in Luft aufgelöst. Beide Prüfungen der Finanzgebarung – eine von Potocnik und eine vom Neos-Bundesvorstand beauftragte – hätten unter dem Strich keinen Grund für dermaßen weitreichende Konsequenzen ergeben.
"Das Ergebnis ist ein Fiasko: Sechs Jahre sorgfältige, intensive Aufbauarbeit und enormer Einsatz durch mich für die Stadt Linz sind beschädigt. Die NEOS selbst stehen in Linz vor einem personellen und inhaltlichen Vakuum. Zusätzlich wurden hochmotivierte Kandidaten vor den Kopf gestoßen, der demokratische und aufwändige Wahlprozess einfach abgebrochen. Und auch der Einzug der NEOS in den OÖ Landtag wird dadurch gefährdet", bilanziert Potocnik.
"Schmutzkübelkampagne"
Er spricht von einer "zweiwöchigen Schmutzkübelkampagne", die ihre Ursache in einem Neos-internen Machtkampf hat. So hätte die ebenfalls von den Neos ausgeschlossene Elisabeth Leitner-Rauchdobler versucht, sich an die Spitze zu "putschen". Nicht aus der Verantwortung lässt Potocnik seinen langjährigen, engen Weggefährten Felix Eypeltauer, Landessprecher und Neos-Spitzenkandidat für die Landtagswahl. Dieser versuche sich jetzt an ihm abzuputzen, obwohl auch er für das Konto der Linzer Neos-Fraktion zeichnungsberechtigt war.
Eigene Liste denkbar
Wie es mit ihm weitergeht, ist für Potocnik noch offen. Er könnte sich nach Ablauf der Legislaturperiode einen Wechsel in die Privatwirtschaft vorstellen und "etwas mit Lastenrädern" machen. Auch eine Kandidatur mit einer eigenen Liste ist denkbar. Diese Entscheidung treffe er aber nicht alleine. Noch im April soll es aber soweit sein. "Ich werde die nächsten Tage und Wochen einmal viel wandern gehen und so wieder Kräfte sammeln", so Potocnik.
Gespräche über Neos-Neustart in Linz
Wohl nicht ganz zufällig melden sich kurz nach der Potocnik-PK auch die Landes-Neos mit einer Aussendung zu Wort. Es gebe "intensive Gespräche" über einen Neustart in der Landeshauptstadt. Neben den bisherigen Kandidaten "melden sich auch neue Aktivistinnen und Aktivisten, die nach der Klärung der Vorfälle in der Linzer Fraktion wieder Lust haben anzupacken", sagt Landessprecher Felix Eypeltauer. Er bedauert den "Kollateralschaden" bei den Bürgerlisten und hofft, dass möglichst viele von ihnen beim Neustart mit an Bord sind.
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