Tierschutz für Versuchskaninchen

Am Montag, den 22. 10. war der Linzer Hauptplatz der Schauplatz einer großen Medienaktion. Involviert waren nicht nur AktivistInnen sondern auch tote Versuchstiere, deren Tod die Tierversuchslobby zu verantworten hat.

Neben der Pestsäule in Linz versammelten sich 30 Tierrechts-AktivistInnen, die ein tierschutzgerechteres Tierversuchsgesetz fordern. Sie hielten Tiere aus Versuchslabors in den Händen, um die Öffentlichkeit auf die Grausamkeit von Tierversuchen hinzuweisen. 2/3 der Tierversuche werden nicht für medizinische Zwecke durchgeführt, sondern aus wissenschaftlicher Neugier. Aufgrund dieser Neugierde verenden diese Tiere oft qualvoll.

Jedes Jahr sterben rund 200 000 Versuchstiere in Österreich. Da im Tierschutzgesetz Tierversuche nicht mit einbezogen sind, gilt weder der Schutz des Lebens und des Wohlbefindens der Tiere (§1 TSchG), noch das Verbot von Tierquälerei (§5 TSchG). Laut Definition von Tierversuchen im Tierversuchsgesetz, sind Tierversuche immer mit Qualen verbunden oder sogar für den Versuch vorausgesetzt. Auch das Genehmigungsverfahren von Tierversuchen ist nur eine formale Angelegenheit, denn jeder Versuch wird genehmigt, selbst wenn alternative Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Deshalb fordern aktive TiervertreterInnen in ganz Österreich Tierombudsschaften für Versuchstiere, einen objektiven Evaluierungskatalog, um damit unnötige und grausame Tierversuche verbieten zu können, strengere, unangemeldete Kontrollen und Tierschutz in die Verfassung, um Tierschutz auf die selbe Ebene, wie Forschungsfreiheit zu verfrachten.

Der Wortlaut von §1 TschG soll in den Verfassungsrang gehoben werden („Ziel dieses Bundesgesetzes ist der Schutz des Lebens und des Wohlbefindens der Tiere aus der besonderen Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf“). Bereits Anfang Februar 2012 hätte ein Unterausschuss für Tierschutz in die Verfassung konstituiert werden sollen. Dazu kam es aber nicht, da die ÖVP dies ablehnte, solange nicht ein ganzer Staatszielkatalog mit Themen, die gar nichts mit Tierschutz zu tun haben, wie zum Beispiel Leben und Sterben in Würde, besprochen werde. Es hatte in der Vergangenheit zahlreiche Wahlversprechen gegeben, Tierschutz in der Verfassung zu verankern, die aber nicht eingehalten wurden. Auch jetzt will die ÖVP nicht §1 wörtlich in der Verfassung sehen, sondern eine Formulierung, die viel eher die wirtschaftliche Ausbeutung von Tieren zulässt.

Auch die Tierversuchslobby ist nicht mit den Forderungen der Tierschutzseite einverstanden, weigert sich aber auch, an öffentlichen Diskussionen teilzunehmen. Dabei wird kritisiert,dass Diskussionen ein notwendiger Bestandteil einer Demokratie sind, ohne die die mehrheitliche Meinung der Österreichischen Einwohner, nämlich ein verbessertes Tierversuchsgesetz, gar nicht beachtet wird.

Auch weiterhin werden sich aktive Tierfreunde für eine Einhaltung der Versprechen und die Umsetzung der Forderungen für Tierschutz einsetzen.

Termine auf veggies-linz.at