Entscheidung im Stadtsenat
Urfahraner Bucht fällt aus Kostengründen endgültig ins Wasser
Wie sich bereits letzte Woche abzeichnete, wird die Wasserbucht "vorerst" aus Kostengründen nicht umgesetzt. Diese Entscheidung fiel in der heutigen Stadtsenatssitzung. Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen sollen kommen, allerdings nicht vor nächstem Jahr. Priorität habe laut Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) der Neubau des Hallenbades in Ebelsberg.
LINZ. Durch die gestiegenen Kosten von veranschlagten 2,7 Millionen auf jetzt prognostizierte knapp neun Millionen für die Wasserbucht am Urfahraner Jahrmarktareal legt man dieses Projekt mit Stimmen der SPÖ und FPÖ seitens der Stadt nun "vorerst" auf Eis. Das ist das Ergebnis der heutigen Stadtsenatssitzung. De facto bedeutet das das endgültige "Aus" für die Wasserbucht. Übrig bleiben vom Projekt lediglich die Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen.
Zusätzliche Entsiegelung und Begrünung möglich
Hier will man sich laut dem für Liegenschaften zuständigen Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) mit den Initiatoren – dem Architekturkollektiv GUT – anschauen, "was zusätzlich durch die gewonnene Fläche noch möglich ist". Selbstverständlich in Abstimmung zum Urfahraner Markt und weiteren am Gelände geplanten Veranstaltungen. Bezüglich Umsetzung wird sich laut Prammer "voraussichtlich heuer nichts mehr ausgehen".
FPÖ will Fläche mit Veranstaltungen beleben
Mehr Veranstaltungen wünscht sich die FPÖ, die die Wasserbucht ebenfalls als zu teuer ablehnte: „Da es donauabwärts kilometerlange Grünflächen für Erholungssuchende entlang des Wassers gibt, soll das Urfahraner Marktgelände künftig noch mehr mit größeren und kleineren Events Veranstaltungsfläche belebt werden", so Stadtrat Michael Raml. Er wiederholt auch seinen Vorschlag anstelle der Wasserbucht dort ein Winterdorf mit Eislaufplatz und Donaualm für Weihnachtsfeiern zu errichten.
ÖVP will sich noch nicht ganz geschlagen geben
"Sehr enttäuschend für Linz" findet Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) die Entscheidung. Zuletzt bekannte sich die Linzer Volkspartei zur geplanten Wasserbucht. Die jetzige Lösung sei laut Hajart "meilenweit von der Ursprungsidee entfernt". Seiner Meinung nach brauche es für eine Attraktivierung der Uferbereiche "einen großen Donauplan von Urfahr bis Auhof“. Ganz geschlagen will man sich noch nicht geben. Bis nächstes Jahr die Umgestaltung starten soll, will man noch Mitstreiter für die Bucht suchen und noch einmal eigene Pläne vorlegen.
Grüne bedauern Scheitern von "Vorzeigeprojekt"
Die Grünen, die sich ebenfalls bis zuletzt für eine Umsetzung der Pläne ausgesprochen haben, sind ebenfalls enttäuscht: "Ich halte es für extrem bedauerlich, dass sowohl SPÖ als auch FPÖ nicht länger an dem Vorhaben festhalten und sich von diesem Vorzeigeprojekt zur Aufwertung des Lebensraumes verabschieden. Damit lässt die Stadt eine große Chance ungenützt“, so Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) in einem schriftlichen Statement.
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