Wechselkrötenforscher Franz Huebauer berichtet
Forschende Person wurde als Auslöser eines lokalen Mega-Schutzkonzeptes der Linzer Naturkundlichen Station öffentlich bekannt gemacht

Die männliche Wechselkröte M1 wurde vermutlich von einem Kleinsäuger, einer Wanderratte, am Kehlsack gebissen. Bitte dazu die Kratzspuren der Schneidezähne beachten. Der Heilungsverlauf konnte dokumentiert werden. Das Überfälle von Wanderratten an Laichhabitaten stattfanden, war vom Autor dokumentierbar. Auch das ein Tier in den Kehlsack gebissen und aus dem Laichbiotop gezogen wurde. Ein Abfotografieren des Kopfbereiches erleichtert die Zuordnung von Individuen in der Fotodatenbank.
4Bilder
  • Die männliche Wechselkröte M1 wurde vermutlich von einem Kleinsäuger, einer Wanderratte, am Kehlsack gebissen. Bitte dazu die Kratzspuren der Schneidezähne beachten. Der Heilungsverlauf konnte dokumentiert werden. Das Überfälle von Wanderratten an Laichhabitaten stattfanden, war vom Autor dokumentierbar. Auch das ein Tier in den Kehlsack gebissen und aus dem Laichbiotop gezogen wurde. Ein Abfotografieren des Kopfbereiches erleichtert die Zuordnung von Individuen in der Fotodatenbank.
  • hochgeladen von Franz Huebauer

Auf der Internetseite des Magistrat Linz, Medienservice, sowie in einem Artikel der Linzer Naturkundlichen Station - hier mit Literaturzitaten versehen, wurde aktuell eine forschende Person öffentlich bekannt gemacht, die, mittels aufwendig erarbeiteter Forschungsergebnisse, maßgeblich am laufenden lebensraum- sowie arterhaltenden Schutzkonzept der Linzer Naturkundlichen Station beteiligt ist und Auslöser dafür war.

Seine über viele Jahre andauernde spezialisierte Lurchforschung brachte zahlreiche neue Erkenntnisse über Wechselkröten zutage, die vordergründig in Schutzprojekten Verwendung finden, wie dieses Ende vergangenen Jahres "mit dem höchsten Naturschutzpreis unseres Landes" ausgezeichete lebensraumverbessernde Schutzkonzept bestätigt.

Die Fang- Wiederfangdaten von Huebauer sind für Linz tatsächlich einzigartig, da sie, zum Beispiel, die Populationsentwicklung einschätzend besser beurteilen lassen und insbesondere stadtinterne Wanderradien einer seltenen, nach EU FFH- Richtlinie, Anhang IV, streng geschützten Lurchart und noch einiges mehr aufzeigen. Die Auswertung erfolgt von Huebauer selbst, mit ergänzender Unterstützung von Forscherkollegen an der BOKU Wien und dem Biologen Werner Weißmair als einmaliger Schriftführer der Projektierung; letztgenannter als nicht an der Forschung beteiligte Person. Möglicherweise nimmt Huebauer, mit seinen in Linz erarbeiteten Fang-Wiederfangdaten, an einem Fang-Wiederfang- Monsterforschungsprojekt an der BOKU Wien teil. Aus dieser Zusammenarbeit wird ergänzendes, schutzbedeutendes Wissen erwartet, in Form hart erarbeiteter neuer Erkenntnisse, die Huebauer, im hohen Maße, aus Vorabauswertungen seiner Arbeit im Vorfeld bekannt sind.

Eine wertvolle Indikatorfunktion – von gleich mehreren, die die besonders seltene und damit vordergründig erhaltenswerte Lurchart aufweist, erlaubt die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen zu überprüfen. Je länger die Datenermittlung andauert, desto genauer können die Veränderungen dieser Tierpopulation (der Populationsverlauf) abgeschätzt, oder bestandsbedrohende Einflüsse sichtbar gemacht werden. Zielgerichtete Schutzmaßnahmen, wie das oben genannte Konzept sind die Folge.

In Anbetracht des fortschreitenden globalen Biodiversitätsverlustes, sowie des ungehindert voranschreitenden Artensterbens, aber auch in Zeiten des Klimawandels, erscheint es angebracht, lokal vermehrt auf Anzeiger in Form unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten zu achten und vordergründig deren Lebensräume zu erhalten, die, wie Huebauer wichtig erscheint, eine Ausdehnung erfahren sollten.

Wenn der Eingriff von Menschen zu gravierenden Lebensraumveränderungen führt und sich eine Art nicht mehr selbst erhalten kann, sind ausgleichende Maßnahmen der einzig richtige Weg um deren Selbsterhaltung zu fördern. Der Hauptgrund für das Verlustiggehen von Arten stellt immer noch der Verlust an Lebensraum dar.

Bei der Wechselkröte fällt der Habitatverlust mannigfaltig aus, zu dichter Wohnbau mit gleichzeitigem Abhandenkommen von Grünflächen als erstes Beispiel genannt. Des Weiteren die in Linz im öffentlichen Interesse stattfindende fortschreitende Versiegelung von Naturflächen und von artenreichen Brachland. Ein wiederkehrendes Anplanieren von Fahrspurgewässern, mit Schüttmaterial, auf mineralisierten Lagerplätzen und ebensolchen auf Ruderalflächen und Baustellen, wo die Art auch vorkommt. Und letztendlich der Klimawandel, der für eine zu rasche Austrocknung von Reproduktionshabitaten sorgt. Scheinen im Vorkommensgebiet Foliengewässer auf, in denen sich die Krötenart reproduzieren würde, befinden sich meist Goldfische darin. Das führt ebenfalls zum Lebensraumverlust, da darin die Reproduktion der seltenen Lurchart gänzlich zum Erliegen kommt.

Die Biotopzerstückelung gehört noch erwähnt, denn Straßen machen die Migration der Wechselkröte zum totbringenden Spießrutenlauf zu Laichgewässern. Nicht zu vergessen die Vergesellschaftung mit anderen Lurcharten, wie zum Beispiel dem Seefrosch und weiteren Wasserfroscharten nebenbei erwähnt, als sichere Vermutung. Ohne den Folgen bewusst zu sein, werden immer wieder Lurche in andere Gewässer umgesiedelt, wenn diese in den Schwimmteich oder einem am Hausgrund errichteten Pool geraten. Niemals sollte hier eigenmächtig gehandelt werden, sondern stets der telefonische Kontakt zu Experten des OÖ. Naturschutzbundes gesucht werden, denn die Experten wissen was zu tun ist. Außerdem ist es nach dem Natur- und Landschaftsschutzgesetz 2001, mit besonderen Bestimmungen strengstens untersagt und verursacht unerwünschten Druck bei anderen Amphibienarten. Das gilt für alle Entwicklungsstufen vom Ei (Gelege), den Larven, subadulten und adulten Lurchen.  

Ein hausgemachter Druck kann auf eine Art dann einwirken, wenn der Mensch selbstbestimmend seinen Ideen - das Schutzkonzept betreffend in puncto Ganzjahres wildtierfütterung erruierbar -  freien Lauf lässt, sodass lokal ein Ungleichgewicht an Prädatoren entstand, das auf im Biotopmix aufscheinende Tierarten, insbesondere der Wechselkröte, erhöht druckerzeugend einwirkte. Ein versuchter Verlustausgleich der Lurchart, in Form erhöhter Reproduktion, kann die Folge sein. Eine zeit- sowie arbeitsintensive Fang-Wiederfangforschung lässt den Populationsverlauf einschätzend beurteilen und eine Populationsverjüngung nachvollziehen. Druckausgleichende Maßnahmen können die Folge sein, in Form von Gewässerneuanlagen und zielgerichtet auch druckmindernde Auflagen. Finden keine Ausgleichsmaßnamen statt, scheint der Verlust der Art  vorprogrammiert.

Genau das sind triftige Gründe, für eine Vernetzung "aktueller Daten" forschender Personen mit staatlichen Einrichtungen, wie der Naturschutzabteilung des Landes OÖ., der Linzer Naturkundlichen Station, dem Linzer Biologiezentrum; und NGOs, um eingreifend vorzugehen und vor allem um aufklärend und sensibilisierend zu wirken.
Die Wichtigkeit des Gesamtpakets (Datenvernetzung, Projektrealisierung, Lebensraumerhalt, Aufklärungsarbeit) inklusive dem Weiterbestand dafür unverzichtbarer staatlicher Einrichtungen ist damit selbsterklärend und sorgt dafür, das die lokale Biodiversität und die Artenvielfalt künftigen Generationen erhalten bleibt und artenreiche Naherholungsgebiete zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Und somit das öffentliche Interesse am Erhalt sowie der Erweiterung von Naturflächen und dem Erhalt wertvoller Arten und Linzer Naturschätze, wie die lokal vom Aussterben bedrohte Wechselkröte, als heimliches Wappentier der Stadt Linz zunimmt.

Der Link zum Artikel des Medienservice: https://www.linz.at/medienservice/2022/202203_114508.php

Der Link zum Artikel der Naturkundlichen Station: https://botanischergarten.linz.at/9826.php

Weiterer Link: https://botanischergarten.linz.at/9435.php

Literatur zum Thema:
ÖKO.L 41/2 (2019): 26-36 (PDF | 2.6 MB) F. HUEBAUER: Feldbeobachtungen zum Verhalten der Wechselkröte – Bufotes viridis (Laurenti 1768) im Linzer Industriegebiet

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz auf MeinBezirk.at/Linz

Neuigkeiten aus Linz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.