Hobby Segelfliegen: Die Welt von oben betrachten

Blick aus dem Segelflugzeug nach hinten ins Voralpenland. | Foto: privat
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  • Blick aus dem Segelflugzeug nach hinten ins Voralpenland.
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Der Segelflug hat in Linz eine lange Tradition. "Bereits vor dem 2. Weltkrieg sind unsere Väter und Großväter mit in mühevoller und oft jahrelanger Arbeit nach Originalplänen der damaligen Hersteller selbst gebauten Segelflugzeugen mittels Gummiseilstart vom Pfenningberg gestartet", erzählt Franz Kritzinger, Obmann-Stellvertreter des ASKÖ Flugsportvereins Linz.

Abheben im Hafen

Seit Anfang 1970 finden die Starts am jetzigen Flugplatzgelände im Linzer Hafen statt. Gestartet wird dabei sowohl im Eigenstart mit Motorseglern und mit Flugzeugschlepp, aber hauptsächlich werden die Segelflugzeuge durch eine Winde in die Luft gebracht. "An guten Thermiktagen sind vom Startplatz Linz-Ost Flüge von mehreren hundert Kilometern, etwa weit nach Bayern, bis Polen und in Richtung Süden bis zum Arlberg und nach Slowenien möglich. Dabei ist ein Segelflugzeug nicht selten mehr als sechs bis acht Stunden und auch länger unterwegs und das mit nur einem Liter Treibstoff für den Windenstart", erläutert Kritzinger, der das Segelfliegen als Königsdiziplin der Fliegerei bezeichnet. "Da man ohne Motor unterwegs ist, ist man ausschließlich von der Natur abhängig."

Kameradschaftliche Zusammenarbeit

Wie man die Möglichkeiten der Natur fliegerisch am besten nutzen kann, kann man im ASKÖ Flugsportverein am Flugplatz Linz-Ost im Rahmen einer Ausbildung erlernen. Im Vereinsleben erstrecken sich die Aktivitäten nicht nur auf das Fliegen. Es werden auch andere gemeinsame Aktivitäten, wie etwa Schitage, Grillereien und gemeinsame Urlaube und Ausflüge unternommen.
Kameradschaftlich funktioniert auch die Zusammenarbeit der drei Vereine ASKÖ, ASVÖ und UNION, die den Flugplatz Linz-Ost gemeinsam betreiben. Diese Zusammenarbeit funktioniert seit nunmehr fast 50 Jahren sehr gut. "Es herrscht am gesamten Flugplatz auch vereinsübergreifend eine ausgezeichnete Kameradschaft, Kollegialität und Partnerschaft trotz unterschiedlicher Dachverbände", so Kritzinger.

Einfach ausprobieren

Für alle, die das Segelfliegen gern einmal selbst ausprobieren möchte, gibt es Schnupper-Rundflüge. "Mit circa 50 Euro kann man schon einen schönen Mühlviertelrundflug machen", lädt Kritzinger alle Interessierten ein. Das Segelfliegen lernen kann man bei allen am Flugplatz ansässigen Vereinen. "Grundsätzlich erfüllt fast jeder normal gesunde Mensch die medizinischen Voraussetzungen für die fliegerische Tauglichkeit. Außerdem sind Zuverlässigkeit, Unbescholtenheit und ein Mindestalter von 16 Jahren noch erforderlich", so Kritzinger zu den Anforderungen. Dass Fliegen ein teures Hobby sei, ist laut Kritzinger ein Irrglaube: "Segelfliegen ist ein für jeden leistbares Hobby. Der Segelfliegerschein kostet ca. 1500 bis 2000 Euro. Wenn man diesen dann nach ein paar Monaten der Schulung in der Tasche hat, beträgt der Mitgliedsbeitrag 250 Euro im Jahr. Dazu kommen noch die Startgebühren mit der Winde, zum Beispiel 6 Euro pro Start. Flugminutengebühren sind meist nicht zu bezahlen. In Summe muss man also bei durchschnittlicher Ausübung des Hobbys mit 800 bis 1000 Euro je Flugsaison rechnen. Beim Schifahren muss man sich eine komplette Ausrüstung kaufen und bezahlt für eine Wochenkarte auch einmal schnell 200 Euro."

Diese günstigen Preise sind nur deshalb möglich, da alle zu erledigenden Aufgaben und Arbeiten von den Mitgliedern unentgeltlich für die Gemeinschaft gemacht werden. "Segelfliegen ist ein Gemeinschaftssport, da einer alleine nicht in die Luft kommt. Man braucht zumindest einen Starthelfer und jemanden, der ihn mit der Winde in die Luft bringt", so Kritzinger

Mehr Infos gibts online auf www.segelflieger-linz.at

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