"Im Wasser bin ich eine Drecksau"
David Brandl schwimmt ab Donnerstag bei der Kurzbahn-EM in Dänemark um Medaillen.
Weit über 50 Staatsmeistertitel hat David Brandl bereits gewonnen. In Dänemark wird er am kommenden Wochenende wieder versuchen, ganz vorne mitzuschwimmen. "Ich fühle mich sehr fit und perfekt vorbereitet", so der 26-jährige Linzer. Was es für Top-Leistungen braucht, weiß er genau. Glück spielt keine Rolle, vielmehr ist es gewissenhaftes Training. "Das Leben eines Leistungssportlers ist beinhart. Ich stehe jeden Tag um halb sechs auf, bin um halb sieben in der Halle. Danach eine halbe Stunde aufwärmen. Bis halb zehn wieder im Wasser. Anschließend Krafttraining. Nachmittags wieder im Wasser bis halb sechs und das sechs Tage die Woche." So schwimmt Brandl manchmal mehr als 20 Kilometer am Tag und bis zu 3000 Kilometer im Jahr. Urlaub hat er nie. "Das muss man auch erst mal psychisch durchhalten. Aber ich bin im Wasser eine Drecksau. Das heißt, wenn der Trainer sagt, schwimm zwei Stunden, dann mach ich das. Ich gehe dabei jeden Tag an meine Grenzen und danach geh ich über diese Grenzen." Die totale Erschöpfung mit großer Übelkeit sind für David Brandl Alltag. Dahinter steckt auch eine gehörige Portion Leidenschaft, gemischt mit Idealismus. "Ich lebe am Existenzminimum. Nach meiner Karriere muss ich definitiv noch viel arbeiten. Das ist es ja, was es so geistesgestört macht, da geht man jeden Tag über seine Grenzen und dann bringt man gar nichts auf die Seite. Aber es macht einen riesengroßen Spaß, weil es einfach ein super Gefühl ist." Von Millionen, wie sie unter anderem Fußballer verdienen, kann Brandl nur träumen. "Ich freue mich riesig über jeden Sponsor, vor allem in Hinblick auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro." Dort möchte er nicht nur dabei sein, sondern unter die besten 16 schwimmen. Dabei hilfreich sind auch die guten Bedingungen in Linz. "Wir haben ein irrsinnig starkes Team, Trainer, Co-Trainer, Physiotherapeut, alles funktioniert hier sehr gut."
Seine Leidenschaft für das Wasser kommt nicht von ungefähr. Der Vater ist Obmann beim Perger Schwimmverein, die Mutter Schwimmtrainerin. "Meine ganze Familie ist mit dem Schwimmsport eng verbunden, so abartig wie ich betreibt das aber keiner."
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