Schwere Vorwürfe
LASK-Spieler bei "illegalem" Training gefilmt
Nicht einmal eine Stunde lagen am Donnerstag zwischen zwei aufsehenerregenden Pressemitteilungen, die den LASK betreffen.
LINZ. Kurz nachdem der LASK am Donnerstag einen Einbruch in die Raiffeisen-Arena in Pasching gemeldet hatte, gab die Österreichische Bundesliga bekannt, dass ein Verfahren gegen den derzeitigen Fußball-Spitzenreiter eingeleitet wird.
LASK-Trainingseinheit heimlich gefilmt
Demnach seien der Österreichischen Fußball-Bundesliga mehrere Videos übermittelt worden, "die eine Trainingseinheit des LASK zeigen. In den Videos ist entgegen des Beschlusses der Tipico Bundesligisten vom 16.04.2020 (Aufnahme von Kleingruppentraining, sobald behördlich zugelassen) die Abwicklung eines regulären Mannschaftstrainings zu sehen, welches erst kürzlich stattgefunden haben soll."
"Auf Basis dieser Indizien wurde vom Vorstand ein Verfahren beim zuständigen Senat 1 wegen eines möglichen Verstoßes gegen den Grundgedanken des Fairplay eingeleitet und der Klub zur Stellungnahme aufgefordert", heißt es in der Aussendung der Bundesliga weiter. Aufgrund der Vorbildwirkung des Fußballs, "insbesondere in der aktuellen Situation, und zur Wahrung der sportlichen Integrität gilt es", müsse der Sachverhalt rasch und vollständig aufgeklärt werden.
"Seit Tagen bestehende Gerüchte bestätigt"
Die restlichen elf Bundesligaclubs verurteilten das Fehlverhalten des LASK in einer gemeinsamen Presseaussendung "mit aller Schärfe". Die übermittelten Bilder hätten dabei "seit Tagen bestehende Gerüchte rund um ein Mannschaftstraining der Oberösterreicher bestätigt", heißt es darin weiter.
"Liegt uns fern, Vorteil zu erschleichen"
Der LASK äußerte sich am Donnerstagabend zu den Vorwürfen folgendermaßen:
"Um den Spiel- und Trainingsbetrieb nicht zu gefährden, unterzieht der LASK seine Spieler seit längerem auf eigene Kosten engmaschigen PCR-Testungen. Weil für uns die Gesundheit aller Beteiligten an erster Stelle steht, wurden die Intervalle der Tests bewusst kurzgehalten!Im Lichte dieser Tatsachen ist ein Ansteckungsrisiko im Rahmen unseres Trainings de facto ausgeschlossen. Es lag daher zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung unserer Spieler oder anderer Personen vor. Vielmehr ist festzuhalten, dass die Maßnahmen des LASK nachweislich strenger sind als jene, die für den freien Trainingsbetrieb vorgeschrieben sind.
Es lag und liegt uns fern, uns - wie nun unterstellt wird - durch Trainingsmaßnahmen einen unfairen Wettbewerbsvorteil zu erschleichen. Wie eine im Rahmen eines nächtlichen Einbruchs illegal angebrachte Kamera festgehalten hat, wurden offenbar im Training die Abstandsregeln nicht konsequent eingehalten. Wir nehmen dies zur Kenntnis und werden mit dem Senat 1 der Bundesliga in jeglicher Form kooperieren und uns dort erklären. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns aufgrund des laufenden Verfahrens der Bundesliga dazu öffentlich nicht weiter äußern."
Der LASK hatte zuvor am Donnerstag bekannt gegeben, dass unbekannte Täter im Stadion Überwachungskameras installiert haben sollen. Auf veröffentlichten Aufnahmen der stadioneigenen Überwachungskameras sind zwei vermummte Personen zu sehen, die sich offenbar illegal Zutritt zum Stadion verschafft hatten.
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