"Frau am Bau"
"Es hat sich viel zum Positiven verändert"
Für "Frauen am Bau" hat sich viel verändert, weiß Andrea Kobler von der Wohngenossenschaft BRW.
LINZ. "Gute Nerven und ein starker Charakter", das sei nötig, wenn man sich in der Baubranche durchsetzen wolle: "Aber das gilt für Männer genauso wie für Frauen", sagt Andrea Kobler. Sie weiß genau, wovon sie spricht. Seit mittlerweile 25 Jahren ist Kobler in der oö. Bauwirtschaft tätig. Seit mehr als einem Jahr leitet sie die Bauabteilung der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft "Baureform Wohnstätte" (BRW).
Davor war Kobler als Baustellenleiterin im Unternehmen tätig. Auch wenn die "Frau am Bau" immer noch eher die Ausnahme ist, habe sich in all den Jahren "Gott sei dank vieles verbessert", sagt Kobler: "Klar, es ist noch immer eine gewisse Distanz spürbar, aber bei Weitem nicht mehr so extrem wie vielleicht vor 20 Jahren." Bei der Nachbesetzung habe sie sich durchaus auch gegen männliche Konkurrenten durchgesetzt. Die Geschäftsführung entschied sich aufgrund ihrer Erfahrung und Expertise für Kobler.
Keine direkten Vorurteile
Kobler ist in ihrer Abteilung für fünf Mitarbeiter verantwortlich, vier davon sind Männer. Mit direkten Vorurteilen sieht sie sich bei ihren männlichen Kollegen jedoch nicht konfrontiert. Das gelte sowohl innerhalb der Firma als auch außerhalb. Da die oö. Baubranche "überschaubar" sei, kenne man sich mittlerweile. Treffe sie auf neue Gesichter, dann werde durchaus ausgetestet, ob man bei ihr als weiblicher Verhandlerin etwas weitergehen könnte als bei den männlichen Kollegen. "Wenn man als junger Mann frisch von der Schule kommt, wird man vielleicht zunächst genauso durchgecheckt", vermutet Kobler. Ihren Kolleginnen rät sie daher auch dazu, "Kritik nicht zu persönlich zu nehmen, sich selbst als Frau aber keinesfalls zurücknehmen."
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