Immer weniger Jugendliche müssen Arbeit suchen
Jugendarbeitslosigkeit in OÖ geht erneut zurück: minus 9,6 Prozent
Die Jugendarbeitslosigkeit sank in allen oö. Bezirken – bis auf Linz. Rohrbach liegt mit minus 26 Prozent österreichweit an der Spitze.
OÖ (red). Mit 5,1 Prozent ist die Jugendarbeitslosenquote in OÖ im bundesweiten Vergleich gering. Nun zeigen die neuesten Daten, dass die Zahl der Arbeit suchenden Jugendlichen erneut gesunken ist, und zwar in allen oö. Arbeitsmarktbezirken. Nur Linz scheint einen Gegentrend zu setzen. Dort stieg sie um 6,3 Prozent.
Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl ortet den Grund im Erfassungsgrad der Jugendlichen. Dieser sei nun ein höherer, vor allem auch bei Personen mit Migrationshintergrund, und daher würden auch die Vormerkungen beim AMS steigen, so Sigl. Den deutlichen Rückgang der oö. Jugendarbeitslosigkeit generell sieht Sigl darin, dass die Treffsicherheit der Beratung, Betreuung und Vermittlung erneut erhöht werden konnte.
Dass es durch schwächere Geburtenjahrgänge zu einer Art „Kampf um die Jungen“ kommen werde, davon ist Herwig Siegl, Leiter der Bildungspolitik der WKOÖ, überzeugt. Auch AMS OÖ-Chefin Birgit Gerstorfer sagt: „Die Zahl der Lehrstellsuchenden sinkt, die Zahl der offenen Lehrstellen steigt.“
Anders sieht Johann Kalliauer, Präsident der AK OÖ, die Situation.
„Die Jugendarbeitslosigkeitsquote sagt nichts über die Qualität der Arbeit, die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen aus“, so Kalliauer. Auch zeige sich eine Unbeständigkeit der Beschäftigungsverhältnisse. „Rund 14 Prozent der Jugendlichen arbeiten Teilzeit. 37 Prozent der Leiharbeiter sind unter 29 Jahre. All das verbirgt die Jugendarbeitslosenquote“, so Kalliauer.
Jugendarbeitslosigkeit*
Rohrbach - 26,0 %
Kirchdorf - 16,1 %
Steyr -15,8 %
Gmunden -15,5 %
Ried - 15,5 %
Grieskirchen -13,4 %
Braunau -13,0 %
Wels -12,7 %
Vöcklabruck -10,6 %
Perg -10,2 %
Freistadt -9,8 %
Schärding -7,4 %
Eferding -7,4 %
Traun -3,9 %
Linz +6,9 %
OÖ gesamt -9,6 %
*Veränderung der Jugendarbeitslosigkeit in den Arbeitsmarktbezirken im Vergleich zum Vorjahr
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