"Jeder ist verantwortlich für seine Bildungsbiografie"

Günther Mathé ist Geschäftsführer des Career Center in Linz. | Foto: Career Center
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Die Arbeits­welt hat sich stark gewandelt. Der Job auf Lebens­zeit ist selten geworden. Befristete Arbeits­verhält­nisse nehmen zu und mit ihnen die Lücken in den Lebens­läufen. In manchen Jobs muss man nach drei bis Jahren wechseln, um karrieretechnisch voran zu kommen. Dazu kommen der tech­nische Fort­schritt, die Globalisierung, das Internet und der demogra­fische Wandel die die Arbeits­märkte und Anforderungen verändern. Immer häufiger kommt es auch vor, dass sich Menschen mit 40 oder 50 Jahren völlig neu orientieren und eine grundlegende Umschulung und Ausbildung machen und trotz fortgeschrittenen Alters noch mal völlig von vorne beginnen. "Um für die Arbeits­welt von morgen gewappnet zu sein, muss jeder sein Wissen anpassen, aktualisieren und erweitern. Und das bedeutet lebenslanges Lernen", sagt Günther Mathé, diplomierter Trainer, Coach und Unternehmensberater.

Bedingung für Karrieresprung

Mathé ist Geschäftsführer des Career Center in der Dametzstraße, das sich auf Seminare, Trainings und Coachings spezialisiert hat. Der Profi weiß: "Eine fundierte Ausbildung und laufende Weiterbildungen beruflich und privat sind für viele Karrieresteps Bedingung." Weiterbildung kann laut Mathé aber auch "das Risiko mindern, einen Job zu verlieren, die Chancen auf einen Karrieresprung erhöhen und im besten Fall für mehr Gehalt sorgen". Der Trainer empfiehlt jedem Arbeitnehmer, jährlich ein Thema für sich zu finden, welches privat oder beruflich eine Bereicherung darstellt: "Jeder Einzelne ist verantwortlich für seine Bildungsbiografie. Um die eigene Beschäftigungsfähigkeit zu sichern, sollte jeder bereit sein, auch selbst Geld und Zeit in Weiterbildung zu investieren und sein Leben lang Neues zu lernen."

Berufliche Weiterbildungsangebote nutzen

Derzeit findet Weiterbildung vor allem im Umfeld des Arbeitsplatzes statt. Ein Großteil der besuchten Kurse und Weiterbildungen sind betriebliche Maßnahmen. Diese fanden während der Arbeits­zeit statt oder wurden vom Arbeit­geber bezahlt. "Die Unternehmen sind in der Verantwortung und kommen ihr auch nach. Sehr viele Betriebe bieten einen umfasssenden Bildungskatalog an, der leider von Mitarbeitern noch zu wenig genützt wird", sagt Mathé. Er rät, sich vor dem jährlichen Mitarbeitergespräch Gedanken zu machen, welches Seminar oder Training oder eventuell welche Ausbildung benötigt wird, um sich bestmöglich weiterzuentwickeln.

Thema und Anbieter finden

Dazu hat Mathé ein paar Tipps parat: "Zu Beginn muss ich mir dir Frage stellen: Wofür ist die Weiterbildung? Möchte ich dadurch eine neue Arbeitsstelle, oder meine Position in der Arbeit verbessern oder einfach nur mein Wissen erweitern? In weiterer Folge gilt zu klären, wieviel Zeit und Geld ich investieren kann oder muss. Welcher Lerntyp bin ich? Reicht es einen Onlinekurs zu besuchen oder brauche ich ein Präsenztraining mit vielen Übungseinheiten zum Festigen?" Anschließend gilt es, einen seriösen Anbieter auszuwählen. Der Markt sei überschwemmt "von Billiganbietern und schlecht ausgebildeten Trainern", so Mathé. Aber auch teure Seminare seien kein Garant für gute Qualität.

Vorab gut informieren

Wie erkennt man seriöse Anbieter? Sie informieren laut Mathé in einem Kennenlerngespräch oder an einem Infoabend über die Weiterbildung. "Es sollte ein ausführliches Konzept über Inhalte, Ziele, Preis/Leistung geben. Seminarunterlagen sind ein wichtiger Bestandteil eines seriösen Institutes. Die Gruppengröße muss überschaubar und sinnvoll sein. Am Besten ist immer ein persönliches Kennenlernen mit den Vortragenden. Training ist Vertrauenssache. Wir lernen mehr von Menschen, die wir empathisch und kompetent einschätzen und sympathisch finden."

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