Insolvenz-News
Linzer Gitarrenlern-App Fretello ist pleite
Die Linzer Gitarren-Lern-App "Fretello" ist pleite. Am Dienstag meldete das 2016 gegründete EdTech Start-up Konkurs an, wie der KSV1870 berichtet. Dabei sah lange alles nach einer echten Erfolgsstory aus.
LINZ. Noch im April 2022 sicherte sich das junge Unternehmen mit Sitz im Linzer Hafen ein drei Millionen Euro schweres Investment internationaler Geldgeber. Wenige Monate später, im November, wurden Kooperationen mit dem internationalen Musikinstrumente-Giganten Yamaha und dem weltweit größten Online -Gitarrenhändler Thomann aus Deutschland eingegangen. Die Erwartungen waren hoch: Man rechnete mit monatlich bis zu 100.000 neu abgeschlossenen Bezahl-Abos. Die beiden Gründer Florian Lettner und Wolfgang Damm sahen sich auf den Spuren der bislang erfolgreichsten App Österreichs und sprachen von "Fretello" als "Runstastic der Musikwelt". Auch eine Ausweitung der App auf andere Instrumente war geplant.
Nicht genügend Abonnenten
Die Zusammenarbeit mit den renommierten Partnern brachte allerdings nicht den erhofften Abonnenten-Zuwachs. Dazu kamen verschärfte Datenschutzkontrollen, wodurch sich die Werbung auf Social-Media-Plattformen nicht mehr so effektiv gestalten ließ. Auch ein gewinnbringender Verkauf der App ist nicht gelungen. Die Schulden des Unternehmens belaufen sich auf eine Million Euro, dem stehen Aktiva von 778.000 Euro gegenüber – 750.000 Euro davon, entfallen auf die Bewertung der Software, welcher Erlös damit tatsächlich erzielt werden kann, ist jedoch kaum vorhersehbar. Betroffen sind 26 Gläubiger. Von ehemals 18 Angestellten war zuletzt niemand mehr übrig. Fretello soll nicht weitergeführt werden.
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