Linzer "Digital-Uni"
Stefanie Lindstaedt zur IDSA-Gründungspräsidentin gewählt
Das Gründungskonvent wählte am 4. März Stefanie Lindstaedt zur designierten Gründungspräsidentin. Zur Wahl standen sieben Bewerberinnen und Bewerber, unter anderem JKU-Rektor Meinhard Lukas.
LINZ. Stefanie Lindstaedt ist Professorin für Informatik und Direktorin des Instituts für interaktive Systeme und Datenwissenschaften an der TU Graz. Seit dem Jahr 2011 ist sie Geschäftsführerin des Know Center, einem führenden Forschungszentrum für datengetriebene Wirtschaft und künstliche Intelligenz. Sie ist Mitglied des Aufsichtsrats der BKS Bank AG und der FH Kärnten. Der geplanten Linzer "Digital-Uni" – dem Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) – wird sie zukünftig als Gründungspräsidentin vorstehen. Eine kleine Überraschung, denn: Als favorisierter Kandidat wurde JKU-Rektor Meinhard Lukas gehandelt.
Stelzer und Achleitner bieten "Volle Unterstützung" an
"Angesichts des straffen Zeitplans beim Aufbau des Institute of Digital Sciences Austria geht es jetzt darum, keine Zeit zu verlieren und die erforderlichen Weichenstellungen professionell und entschlossen voranzubringen. Dafür bieten wir unsere volle Unterstützung an, damit alle Vorhaben umgesetzt und der Zeitplan eingehalten werden kann. Wir wünschen Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt für diese große Aufgabe alles Gute und viel Erfolg“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wissenschaftslandesrat Markus Achleitner.
Sechs Stimmberechtigte im Gremium
Insgesamt gab es für die Position 15 Bewerbungen, sieben Personen stellten sich dem Hearing am vergangenen Wochenende. Das Gründungskonvent entschied sich am 4. März für Lindstaedt. Ursprünglich hätte die Wahl bereits im Jänner stattfinden sollen. Wir berichteten HIER. An diesem Termin erklärten sich jedoch drei Mitglieder als befangen. Diese enthielten sich auch bei der gestrigen Wahl. Gerald Bast, Rektor der Angewandten in Wien, trat gänzlich aus dem Gremium aus. Damit war die Beschlussfähigkeit, zu der sechs Stimmen notwendig sind, nicht gegeben. Für Bast folgte Wilfried Eichlseder, Rektor der Montanuni Leoben, nach.
Luger fordert "realistisches Zeitmanagement"
„Die Entscheidung der unabhängigen Jury ist selbstverständlich zu respektieren. Mit der designierten Gründungspräsidentin steht Linz als Innovations-Hotspot eine Expertin für digitale Prozesse und künstliche Intelligenz zur Hand, in deren Funktion es gilt, mit Fachwissen und Führungskompetenz verantwortungsvoll umzugehen. Dabei wünsche ich Frau Lindstaedt viel Erfolg“, so Bürgermeister Klaus Luger in einem offiziellen Statement. Dieses nutzt er allerdings erneut, um für einen "realistischen Zeitplan" zu appellieren. Der Plan bereits im Herbst mit Studienangeboten zu starten, sei "irrational und inhaltlich nicht ausgereift".
Universitätsrat entscheidet über neuen Rektor
Lukas, der sich im Vorfeld nicht mehr für eine Verlängerung seines Rektorats beworben hatte, wird an seinen Lehrstuhl Zivilrecht an der JKU zurückkehren. Über seine Nachfolge wird der ebenfalls frisch gewählte Universitätsrat entscheiden. Mit der Rechtswissenschaftlerin Katharina Pabel gibt es eine neue Vorsitzende. Als neuntes Mitgleid wurde die Linzer Magistratsdirektorin Ulrike Huemer gewählt. Als aussichtsreichster Kandidat gilt aktuell JKU-Vizerektor Stefan Koch.
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