Tischtennis-Training für Pflege-Know how

Die chinesische Region Shandong mit gut 97 Millionen Einwohnern stellte 2012 alle Tischtennis-Olympiasieger – und veranstaltet künftig für oö. Sportler Trainingslager oder bietet einen Trainer-Austausch an. Experten in traditioneller chinesischer Medizin kommen nach Linz, um ihr Wissen zu vermitteln. Im Gegenzug bietet Oberösterreich den Chinesen sein Know-how im Pflegebereich an. Oder lädt Landwirtschafts-Lehrer aus der südafrikanischen Westkap-Region ein, die ab Juli unsere Landwirtschaftsschulen studieren und sich über Bio-Landwirtschaft informieren werden. Diese Projekte zeigen auf, worum es beim Zusammenschluss der sieben Powerregionen Bayern, Georgia (USA), Québec (Kanada). Sao Paulo (Brasilien), Shandong (China), Westkap (Südafrika) und Oberösterreich geht: „Regionen verschiedener Kontinente, die wirtschaftlich erfolgreich sein und von einander lernen wollen“, erklärt Landeshauptmann Josef Pühringer. An 618 Projekten der sieben Powerregionen hat sich Oberösterreich seit Gründung des Netzwerks beteiligt – die meisten davon in Zusammenarbeit mit dem Nachbar Bayern.
Bei der jüngsten Konferenz der sieben Regierungschefs in der US-Stadt Atlanta drehte sich alles um Logistik und Sport: „Es ging vor allem darum, wie das Nebeneinander von Schiene, Straße, Schiffs- und Flugverkehr zu einem Miteinander werden kann und künftig Container statt einzelne Waren umgeladen werden, um Zeit und Schadstoffe einzusparen.“
Der Landeshauptmann führte eine Delegation aus Politik- und Wirtschaftsexperten in Atlanta an, der Wirtschaftslandesrat Michael Strugl und der oö. Wirtschaftskammer-Präsident Rudolf Trauner angehörten. Diskutiert wurde in Atlanta auch über Sport-Großveranstaltungen. Sie sollen laut Pühringer künftig noch mehr zur nachhaltigen Positionierung und Entwicklung von Regionen genutzt werden. Als Beispiel nennt der Landeshauptmann die Weltcup-Skirennen in Hinterstoder.
In den Bereichen Sport und Logistik werden in den kommenden zwei Jahren mit den Partnerregionen wieder neue Projekte umgesetzt. So soll die Internationalisierung des Landes OÖ weiter vorangetrieben werden. „Denn Internationalität ist ein wesentlicher Imagewert für einen Standort. Um bei den Besten zu sein, braucht es noch mehr Internationalisierung“, so Pühringer. Die Teilnahme an der Konferenz der Regierungschefs der sieben Powerregionen trage dazu bei. „Die Politik versteht sich bei diesen Veranstaltungen als Türöffner. Die Begleitung durch Wirtschaftsdelegationen sorgt dafür, dass für Einzelunternehmen oft bisher verschlossene Türen aufgehen.“ Umso wichtiger für ein Land wie Oberösterreich, „wo jeder zweite Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Export abhängt und sechs von zehn Euro im Ausland verdient werden“, wie der oö. Wirtschaftskammer-Präsident Rudolf Trauner erklärt. Damit dies so bleibt, leiste das Land OÖ Unterstützung bei der Internationalisierung, betont Wirtschaftslandesrat Michael Strugl: „Die oberösterreichischen Partnerregionen sind Teil dieses Prozesses und unterstützen nachhaltig die Vertiefung der geschäftlichen Beziehungen der heimischen Unternehmen.“