JKU entschlüsselt
Warum Spinnen nicht am eigenen Faden kleben bleiben

- Was Spiderman und Spinnen längst können, haben JKU-forscher nun entschlüsselt: Wie man nicht am eigenen Faden festklebt.
- Foto: JKU
- hochgeladen von Felix Aschermayer
Spinnen haben ebenso wenig wie Spiderman das Problem an ihren eigenen Fäden festzukleben. Forscher der JKU haben nun den Mechanismus dahinter entschlüsselt, mit enormen Vorteilen für die Industrie.
LINZ. Während die einen panische Angst vor ihnen haben, wecken sie in anderen den Forschergeist. Auf die Wissenschafter der Johannes Kepler Universität, trifft deutlich Letzteres zu. Sie stellten sich die Frage, warum Fliegen und Käfer in ihren Netzen kleben bleiben, Spinnen selbst aber problemlos darauf krabbeln können. Das führte zu einem Durchbruch in der Nanofaser-Forschung. Bereits bekannt war, dass einige Spinnenarten im Laufe ihrer Evolution das sogenannte Calamistrum entiwckelt haben. Dabei handelt es sich um eine Kamm-ähnliche Struktur an den Hinterbeinen, die dafür sorgt, dass die achtbeinigen Tiere beim Weben des Netzes nicht an den eigenen Spinnfäden hängenbleiben. Den JKU-Forschern ist es gelungen den zugrundeliegenden Mechanismus zu entschlüsseln und ihn bei der Gestaltung von Oberflächen aus Stahl oder Kunststoff anzuwenden.
Nanofasern vielfach im Einsatz
Die Forschungsergebnisse haben große Vorteilen für die Industrie. "Nanofasern sind weltweit immer häufiger in Anwendung, wie zum Beispiel in elektronischen Bauteilen, Osmoseanlagen zur Meerwasserentsalzung, in Brennstoffzellen oder auch in Hochleistungsfiltern. Sie sind leicht und strapazierfähig, haben aber den Nachteil, dass sie wegen der sogenannten Van-der-Waals-Kraft sehr stark an Oberflächen haften bleiben.“, so Sebasitian Lifka vom Institut für Medizin- und Biomechatronik. Die Haftung von Nanofasern fällt durch die neue Methode zwischen 60 und 95 % geringer aus.
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