„Wir üben das beruflich aus, was wir gerne machen“

Seit einem halben Jahr verkaufen Eva Höller (rechts) und Andrea Schwaiger in der Volksgartenstraße 28 „Kinderkram“. Auch wenn es anfangs stressig war: Die beiden bereuen nichts. | Foto: Fotos: Kinderkram
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  • Seit einem halben Jahr verkaufen Eva Höller (rechts) und Andrea Schwaiger in der Volksgartenstraße 28 „Kinderkram“. Auch wenn es anfangs stressig war: Die beiden bereuen nichts.
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Eva Höller und Andrea Schwaiger verbindet eine große Leidenschaft für außergewöhnlichen „Kinderkram“. Vor einem halben Jahr gründeten die beiden Mütter ihr gleichnamiges Geschäft in Linz beim Volksgarten. In der StadtRundschau zieht Höller eine erste Bilanz.

StadtRundschau: Wie kam es zur Unternehmensgründung?
Eva Höller: Der Wiedereinstieg in meiner bisherigen Position als Werbeleiterin war nicht gesichert. Der Gedanke, nach der Karenz irgendwo untergebracht zu werden, hat mir missfallen. Dazu kam der Wunsch nach Unabhängigkeit. Wir haben das Marktpotenzial gesehen und die Chance ergriffen.

StadtRundschau: Wurden Sie bei der Gründung unterstützt?
Höller: Wir hatten ein Beratungsgespräch bei der Wirtschaftskammer. Von Branchenkollegen wären Erfahrungen wünschenswert gewesen. Wir mussten uns alles selbst von Grund auf erarbeiten.

StadtRundschau: Wie hat Ihr Umfeld reagiert, als Sie ein eigenes Unternehmen gründen wollten?
Höller: Unterschiedlich und teilweise amüsant. Von „Ich würde mir lieber die Kugel geben“ bis „Super Idee, klasse dass ihr euch das traut“.

StadtRundschau: Was waren die ersten Erfolgserlebnisse?
Höller: Dass uns gleich am Anfang so viele Kunden besucht haben, die unsere Begeisterung und Wertschätzung für die sorgsam ausgesuchten Produkte teilen und uns weiter empfehlen.

StadtRundschau: Gab es auch Momente, in denen existenzielle Unsicherheiten aufkamen?
Höller: Wir sind noch nicht so bekannt, wie wir gerne wären, können aber nicht viel Geld in Werbung investieren. Wir haben auch keine Erfahrung mit dem täglichen Geschäft und sind laufend dabei, unsere Organisation und Abläufe zu optimieren und dabei zu lernen.

StadtRundschau: Sie haben beide Kinder – wie lassen sich Beruf und Familie vereinbaren?
Höller: Mit viel Unterstützung der Familie und unserer Ehepartner. Wir haben auch die Öffnungszeiten für uns passend gestaltet. Solange die Kinder klein sind, bleibt das Geschäft Montag und Dienstag geschlossen.

StadtRundschau: Haben Frauen bei der Unternehmensgründung größere Probleme als Männer?
Höller: Frauen trauen sich oft weniger zu und bleiben trotz Kompromissen lieber in ihren gesicherten Arbeitsverhältnissen, vor allem, wenn sie Kinder haben und so Arbeitspensum und Finanzen überschaubar bleiben. Allerdings kam uns der Satz „Eigentlich müsste ich mich einfach nur trauen“ sehr oft zu Ohren.

StadtRundschau: Würden Sie den Schritt in die Selbstständigkeit noch einmal wagen?
Höller: Auf jeden Fall. Wir haben mehr Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume, üben das beruflich aus, was wir gerne und überzeugt machen und haben viele nette Kontakte zu Gleichgesinnten.

StadtRundschau: Welche Tipps würden Sie Frauen geben, die sich selbstständig machen wollen?
Höller: Sich bei der Jungen Wirtschaft oder im Gründerzentrum beraten zu lassen, in die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, sich eine gute Idee nicht schlecht reden zu lassen und versuchen, sie mit möglichst geringem finanziellen Risiko umzusetzen.

Infos und Kontakt: www.kinderkram-linz.at

Zur Sache: AK-Frauenmonitor 2012
Junge Frauen hätten die Männer bei höherer Bildung zwar bereits überholt, das spiegelt sich laut AK aber nicht im Einkommen oder der betrieblichen Hierarchie wieder. Frauen verdienen in Oberösterreich um 38,8 Prozent weniger als Männer. Am besten verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen in Linz (durchschnittlich 2515 Euro brutto; Männer: 3297 Euro). Die Zahl der Vollzeitjobs für Frauen geht allerdings zurück, enorme Zuwächse gibt es lediglich bei Teilzeit, geringfügiger Beschäftigung und Leiharbeit. Bereits 49 Prozent der Oberösterreicherinnen arbeiten in Teilzeit. Verbesserungen gibt es bei der Kinderbetreuung, der Einkommenstransparenz sowie der Koppelung der öffentlichen Auftragsvergabe an betriebliche Gleichstellungsmaßnahmen.

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