Das Kreuz mit dem Kreuz
80 Prozent der Österreicher leiden einmal im Leben an Rückenschmerzen
Der Rücken ist für viele die gesundheitliche Achillesferse. Hans Söser, Leiter der Physiotherapie bei den Barmherzigen Schwestern, über Ursachen und Maßnahmen.
StadtRundschau: Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit geworden. Was sind die Ursachen?
Hans Söser: Wir üben vermehrt sitzende Tätigkeiten aus, bewegen uns zu wenig oder falsch und machen so unsere Rückenmuskulatur lahm.
StadtRundschau: Wo schmerzt uns der Rücken am meisten?
Söser: Am häufigsten treten Rückenschmerzen im Bereich zwischen der Lenden- und der Brustwirbelsäule sowie an der Halswirbelsäule auf.
StadtRundschau: Gibt es Personen, die besonders betroffen sind?
Söser: Rückenschmerzen ziehen sich quer durch die ganze Bevölkerung, von der Jugend bis zum Alter. Etwa 80 bis 85 Prozent der Bevölkerung leiden einmal in ihrem Leben an Kreuzschmerzen. Der Höhepunkt liegt im höheren Lebensalter. Wenn man nicht rechtzeitig gegensteuert, kann es im Alter natürlich schlimmer werden.
StadtRundschau: Was kann ich tun, um das zu verhindern?
Söser: Will man Rückenschmerzen vorbeugen, sind regelmäßige und richtige Bewegung sowie gesunde Ernährung besonders wichtig. Bei chronischen Rückenschmerzen können Physiotherapie und Heilgymnastik helfen.
StadtRundschau: Wie wirksam sind Medikamente bei Rückenschmerzen?
Söser: Bei akuten Schmerzen können Medikamente hilfreich sein. Das Wichtigste ist jedoch, sich nicht ins Bett zu legen, sondern in Bewegung zu bleiben. Hat man über längere Zeit, also mehr als sechs Wochen lang, Schmerzen, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.
StadtRundschau: Warum?
Söser: Rückenschmerzen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es könnte neben einer angeborenen Ursache auch eine ernsthafte Erkrankung dahinterstecken. Mittels Röntgen, Magnetresonanz und einer umfassenden Anamnese sowie einer klinischen Untersuchung kann die Ursache abgeklärt werden.
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