Brau Union-Chef Liebl: Wirtshauskultur darf nicht verloren gehen
Brau Union will Wirte unterstützen – Generaldirektor Liebl fordert Vereinfachungen von der Politik. Umsatz des Vorjahres dürfte leicht übertroffen werden.
LINZ. Die Österreicher dürstet es nach Bier – allerdings eher erst am Abend. Weshalb die Brau Union die Mittagszeit mit alkoholfreien Bieren und Radlern bespielen will. Bei beiden Getränken sieht Brau Union-Generaldirektor Markus Liebl trotz des heißen Sommers noch Potenzial nach oben – auch beim Cider, mit dem das Unternehmen nun speziell Frauen ansprechen will. Dank dieser Neuheiten werde der Umsatz heuer leicht über den 667,4 Millionen Euro des Vorjahres liegen. "Mit unseren Innovationen sind wir auch weniger der Aktionitis ausgesetzt", kommentiert Liebl den Umstand, dass die hochwertigeren Produkte den Umsatz stärker als das abgesetzte Getränkevolumen steigen lassen.
Zipfer zweitgrößte Biermarke
Zu den Innovationen gehört etwa das alkoholfreie "Zipfer hell", das laut Liebl in Oberösterreich, Salzburg und Tirol künftig Marktführer bei alkoholfreien Bieren sein werde. Insgesamt ist Zipfer nach Gösser die zweitgrößte nationale Biermarke – und punktet nach wie vor mit Regionalität: Die Brauerei in Zipf mit gesamt 160 Mitarbeitern ist der größte Abnehmer von Mühlviertler Hopfen. Zipfer und Edelweiß-Biere werden in Zipf gebraut, wo die Brau Union vor kurzem erst zwei Millionen Euro in eine Lagererweiterung investiert hat. Mit den beiden Lagern in Bad Ischl und Wels beschäftigt sie in Oberösterreich 255 Mitarbeiter, österreichweit sind es 2200.
Wirtshauskultur erhalten
Rund 62 Prozent der Brau Union-Getränke werden über den Lebensmittelhandel verkauft, der Rest über die Gastronomie. Die habe es derzeit alles andere als leicht, so Liebl: "Die Politik redet von Vereinfachungen, aber alles wird komplizierter für die Gastronomen. Was sie investieren müssen, um alle Vorgaben zu erfüllen, das musst du erst einmal verdienen. Wir haben in Österreich eine etablierte Wirtshauskultur. Das dürfen wir nicht verlieren." Deshalb versuche die Brau Union, "die Wirte wo auch immer möglich zu unterstützen".
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