Silvia Gautsch
Diese Frau netzwerkt, um ein Optimum zu erreichen
Silvia Gautsch, Obfrau Lungauer Frauennetzwerk, bei uns im Interview: "Uns Frauen verbindet der Wunsch nach optimierten Lebens- und Arbeitsbedingungen."
LUNGAU. Erst im Frühjahr wurde Silvia Gautsch aus Tamsweg zur Obfrau des Lungauer Frauennetzwerkes gewählt. Die Landesberufsschullehrerin folgte in dieser Funktion auf Elisabeth Löcker, Biobäuerin in St. Margarethen. Gautsch gewährt uns im Interview ein paar Einblicke in das Frauennetzwerk und schildert ihre Sicht zu bestimmten Dingen.
Worin sehen Sie Ihre Hauptaufgabe als neue Obfrau des Lungauer Frauennetzwerks?
SILVIA GAUTSCH: "Für mich geht es in erster Linie um die Zusammenarbeit und ein Miteinander, ganz ohne Vorbehalte und Vorurteile. Ich möchte meine Erfahrungen einbringen, gemeinsam mit anderen Frauen und Mädchen Ideen entwickeln, wie man die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Frauen und Mädchen im Lungau optimieren kann. Ich möchte unterstützen und helfen."
Welche Vorzüge haben Frauen im Lungau gegenüber Frauen zum Beispiel in der Stadt Salzburg?GAUTSCH: "Für mich ganz eindeutig, hier wohnen und arbeiten zu dürfen, wo andere Urlaub machen. Die Lebensqualität ist einfach unvergleichbar und die gilt es aus meiner Sicht auch zu bewahren."
Welche Nachteile haben Frauen im Lungau gegenüber Frauen zum Beispiel in der Stadt Salzburg?GAUTSCH: "Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass zum Beispiel zusätzliche Aus- und Weiterbildungen immer mit einem großen Aufwand verbunden sind. Tatsache ist, dass ich eben nicht schnell einmal beispielsweise zu einer Vorlesung gehen oder eben mal ein Seminar besuchen kann; aber das ist meiner Meinung nach kein geschlechterspezifisches Problem, sondern generell eine Hürde im Lungau. Für Frauen bedeutet es in so einem Fall jedoch meist eine noch größere Herausforderung, die es zu meistern gilt, weil oftmals auch noch die Organisation rund um Familie und Beruf dazukommt, um so ein Vorhaben überhaupt umsetzen zu können."
Frauennetzwerk: was sollte man darunter nicht verstehen?
GAUTSCH: "Wichtig ist es mir anzumerken, dass es ein absolut überparteilicher Zusammenschluss ist, eben ein Netzwerk von Frauen aus allen Bereichen, die für- und miteinander arbeiten. Wir sind also eine Gemeinschaft von engagierten Lungauer Frauen, die in der Wirtschaft, in sozialen Belangen, im Bildungsbereich, in der Landwirtschaft und vielen weiteren Bereichen tätig sind. Uns verbindet der Wunsch nach optimierten Lebens- und Arbeitsbedingungen, die besonders Mädchen und Frauen im Lungau betreffen."
Haben die Männer eigentlich auch etwas davon, also vom Frauennetzwerk?
GAUTSCH: "Aus meiner Sicht profitieren nicht nur Männer, sondern die ganze Familie, wenn Frauen die Möglichkeit haben, sich auszutauschen und sich weiterzuentwickeln. So können sich doch PartnerInnen in allen Belangen gegenseitig entlasten und unterstützen. Alleine der Austausch von wissenswerten Informationen zwischen Frauen und Mädchen, aber auch deren Weiterbildung kann das Zusammenleben zwischen Mann und Frau doch nur bereichern."
Worüber würden Sie bei uns in den Bezirksblättern eigentlich von Ihnen selber aus gerne sprechen? Sprechen Sie doch darüber, hier und jetzt!
GAUTSCH: "Wichtig ist für mich, dass wir unseren Kindern auch in der Zukunft die Lebensqualität und damit ihre Zukunft erhalten. Dazu gehören für mich Überlegungen, warum im Lungau teilweise das Preisniveau so hoch ist, sodass es in keiner Relation zu unserem Lohnniveau steht. Dazu gehört auch, dass ich mir Gedanken mache, wie jeder Einzelne von unserer Generation etwas dazu beitragen kann, dass wir die Umwelt für unsere Nachkommen wieder auf Vordermann bringen können. Wichtig ist für mich auch, dass wir Frauen und Mädchen im Lungau die Chance geben, mit ihren hervorragenden Qualifikationen auch einen Job zu finden und nicht gezwungen werden, abzuwandern, weil es bei uns zu wenig Möglichkeiten gibt. Und in diesem Zusammenhang sollte vielleicht auch ein Umdenken stattfinden, sodass auch Frauen für bestimmte Positionen herangezogen werden, obwohl sie 'halt einmal diejenigen sind, die die Kinder kriegen'. Und natürlich ist das auch eine Frage von dementsprechenden, leistbaren Kinderbetreuungsplätzen – denn Job und Familie müssen sich nicht unbedingt gegenseitig ausschließen."
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