Theater St. Margarethen
"Sommertheater geht nicht, weil der Leiter heut"
Warum das Ensemble St. Margarethen nur im Winter spielt, was Fans 2022 verpassen und was für 2023 geplant ist.
ST. MARGARETHEN. Er ist ganz außer Atem, als wir ihn Anfang Dezember spontan antelefonieren: Thomas "Tom" Kerschhaggl. Wir entschuldigen uns bei ihm, dass wir ihn vermutlich gerade beim Heuen stören. "Ja, ich bin heuer der Letzte in Mogreatn", schmunzelt Thomas Kerschhaggl, "aber fast fertig". Dann lacht der Biobauer, der mit seiner Familie das Trogergut führt. Wir lachen mit ihm gemeinsam. Dann wird es ernst.
Kein Theater diesen Winter
"Wir lassen die Bühnensaison 2021/2022 sausen", bedauert Tom Kerschhaggl in seiner Funktion als der Leiter der Theatergruppe St. Margarethen; seit 1987 steht er auch selbst regelmäßig auf der Bühne. "Der St. Margarethener Theaterrat – das sind sieben Personen – hat die Absage beschlossen", erklärt er. Nach 2020/2021 ist das nun das zweite Mal in Folge, dass die Corona-Pandemie dem Ensemble in die Suppe spuckt. "Nächstes Jahr wollen wir auf alle Fälle wieder spielen", betont Kerschhaggl.
Auftreten mit ihm als Schauspieler und Intendant geht übrigens nur in den Wintermonaten. Eine Sommerproduktion mit Thomas Kerschhaggl an der Spitze des Ensembles, das derzeit in Summe aus 28 Mitgliedern besteht, ist nicht möglich, wie er uns sagt. Der Grund: Genau, Sie haben es erraten, im Sommer muss Biobauer Tom Kerschhaggl heuen. "Ein Sommerstück geht nicht, weil der Leiter heut", erklärt er.
Geprobt hatte man schon
Für die Bühnensaison 2021/2022 geprobt hätten die St. Margarethener Theaterleute bereits gehabt. Aufführen wollte man die Komödie "Das Geheinis der drei Tenöre" von Ken Ludwig. Premiere wäre wie in den Jahren vor Corona immer in der letzten Woche des Jahres gefeiert worden. "Geprobt hatten wir schon, es war super, es hat uns gut getaugt. Das Gefühl für das Theater zu wirken, wieder Theaterluft zu schnuppern und wieder ein wenig ahnen, wie es sein könnte, war wirklich schön", erzählt Tom Kerschhaggl. "In der Phase des anstrengenden Probens waren wir noch nicht, wir haben also nichts verloren dabei, sondern eher für uns persönlich gewonnen", sieht es der Ensembleleiter positiv.
Ob man, wenn es mit den Auftritten wieder einmal losgehen sollte, an just dieser Komödie festhält, ist ungewiss. "Mal schauen, ich denke eher, wir werden etwas anderes präsentieren", sagt Tom Kerschhaggl, der übrigens in der Zwischenzeit weiter an seinen Bauchredekünsten – wir von den RegionalMedien Salzburg/Lungau haben darüber in der Vergangenheit berichtet – arbeitet. "Beim Bauchreden geht es mir aber sehr schlecht", gibt Tom Kerschhaggl zu, nimmt sich als Neujahrsvorsatz aber vor, wieder mehr zu üben.
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