Auf der Suche nach Ideen in St. Martin

Chalets | Foto: Christian Reiter
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Der Nepalese Narendra Bajracharya ist seit über zwanzig Jahren bemüht, seinem Land zu touristischem Aufschwung zu verhelfen. Gemeinsam mit dem Institute of Tourism in Klessheim arbeitet er derzeit an einem neuen Konzept, das die nachhaltige Nutzung vorhandener Ressourcen forciert, ebengleich dem Modell eines öko-energieautarken Feriendorfes, wie es die St. Martin Chalets verkörpern.

ST. MICHAEL (rec). Nepal leidet an Landflucht und dem damit verbundenen Verlust vieler Kulturen. Die angespannte politische Lage erschwert eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Vor über zwanzig Jahren besuchte Narendra Bajracharya zum ersten Mal das Institute of Tourism and Hotel Management in Klessheim. Seitdem ist er eng mit Österreich und vor allem mit Salzburg verbunden. Als Leiter einer Tourismusschule in Nepal, Besitzer einer Bank sowie einiger Apart-Hotels arbeitet er seit Ende der Achtziger-Jahre daran, neue Akzente im Tourismus des Landes zu setzen, unter anderem mit Know-how aus Österreich. Das jüngste Projekt zielt darauf ab, gemeinsam mit dem Institute of Tourism and Hotel Management und der FH Salzburg in sieben Testregionen in Nepal und Sri Lanka rund 120 Inhaber von touristischen Klein- und Mittelbetrieben zu schulen, um die Servicequalität zu heben. Zusätzlich werden Internet-Marketing-Trainings angeboten. Wirtschaftlicher Aufschwung soll mit der Reduzierung von Landflucht einhergehen und den Menschen ermöglichen, traditionelle Lebensweisen in ihrer Heimat zu praktizieren. Im Vordergrund steht dabei vor allem die nachhaltige Nutzung vorhandener Ressourcen. Die gebürtige St. Michaelerin, Mag. Eva-Maria Bliem, arbeitet für das Institute of Tourism in Klessheim und lud Bajracharya in ihren Heimatort ein, um dem Nepalesen das Lungauer Modell eines öko-energieautarken Feriendorfes anhand der St. Martin Chalets zu zeigen.

Sanfter Tourismus
Die Initiatoren dieses Projektes, Herbert Bliem und Jodi Venner, schilderten dem weitgereisten Gast ihre Vision von sanftem Tourismus, der die Vorzüge einer Region nutzt sowie die Lebensweise der örtlichen Bevölkerung tourismuswirksam, aber authentisch, kommuniziert und dabei ganz ohne fremde Einflüsse auskommt. „Beim Bau der Infrastruktur haben wir Wert auf heimische Materialien gelegt und darauf geachtet, dass der Energiebedarf durch erneuerbare Energieträger gedeckt ist“, erklärte Bliem. „Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind das Gebot der Stunde“, bestätigte Bajracharya und stellte fest: „Sie verkaufen Ambiente und saubere Natur. Viele Menschen wollen genau das in ihren Ferien – nicht nur Gäste aus anderen Ländern, sondern auch Inländer.“

„Zurück zu den Wurzeln“
Der Konsens mit dem nepalesischen Touristiker unter dem Motto „Zurück zu den Wurzeln“ war gleich zu Beginn des Gespräches hergestellt. Natürlich gebe es auch einen Markt für Hotels mit exklusivem Komfort und das sei auch gut so, aber „wir sind nicht auf Sterne aus, sondern haben eine andere Richtung eingeschlagen, die, wie wir finden, in der Vergangenheit zu kurz gekommen ist“, so Herbert Bliem. Schließlich war man sich auch einig, dass vor allem bei der Bevölkerung in den Tourismusgebieten Überzeugungsarbeit geleistet werden müsse, stolz darauf zu sein, was sie hat und es als Chance zu nutzen. „Der Lungau ist ja nicht so groß. Zusammenarbeit müsste leicht möglich sein“, ist Narendra Bajracharya überzeugt. Zudem sei er begeistert von der Lungauer Landschaft und vor allem das Kulinarische habe es ihm angetan: „Eva-Maria hat mich in ein Gasthaus eingeladen. So gut habe ich schon lange nicht mehr gegessen!“

Erstes offizielles „Ja“ zur Biosphärenregion Lungau
Zu Gast beim Gespräch war auch Josef Fanninger, Geschäftsführer des Regionalverbandes. Er berichtete vom Vorhaben, für den Lungau das UNESCO-Gütesiegel „Biosphärenpark“ zu erlangen und erklärte den Zusammenhang dieses Prädikates mit den St. Martin Chalets, die, eingebettet in ein derartiges System, die Idee einer Biosphärenregion perfekt verkörpern. Bajracharya zeigte sich begeistert und wird auch diesen Impuls mit nach Nepal nehmen. St. Michael hat am Montag der Vorwoche mit einem Gemeinderatsbeschluss ihre Unterstützung des Projektes „Biosphärenregion“ als erste Lungauer Gemeinde offiziell bestätigt.

Chalets | Foto: Christian Reiter
Chalets | Foto: Christian Reiter
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