Die Visionen enden nie

- Marianne Schwarz, Georg Schwarz ausgeschiedener Vorstand und Bürgermeister Günther Mitterer.
- Foto: Alpendorf Bergbahnen
- hochgeladen von Angelika Pehab
Er gilt als Vater des Alpendorfes, Seilbahnpionier und Tourismusprofi: Georg Schwarz blickt zurück.
ST. JOHANN (ar). Nur wenige können in der Pension auf ein Lebenswerk zurückblicken, auf Innovationen und Leistungen, von denen nachfolgende Generationen nachhaltig profitieren. Der St. Johanner Georg Schwarz sen. kann das. Und so hätte die Flut an Auszeichnungen nicht größer und auch nicht hochwertiger sein können, kürzlich, bei einem Abend zu Ehren des großen Seilbahnpioniers.
Ehre, wem Ehre gebührt
So stellte sich nicht nur Tourismusreferent LH-Stv. Wilfried Haslauer mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um den Salzburger Tourismus ein, sondern auch WKS-Präsident Julius Schmalz mit dem Tourismuskristall der Wirtschaftskammer und Bürgermeister Günther Mitterer mit dem Ehrenbecher der Stadtgemeinde St. Johann. „Ich hatte im Vorfeld schon gehört, dass Wilfried Haslauer an diesem Abend da sein wird, dass ich aber auch von Julius Schmalz und der Stadtgemeinde ausgezeichnet werde, war eine große und erfreuliche Überraschung für mich“, so der dreifache Familienvater.
„Gemeinsam ist man stark“
Als einer der Gründungsväter des Alpendorfes in St. Johann war der heute 73-Jährige maßgeblich an dessen internationaler Etablierung zur Tourismushochburg beteiligt. „Durch den Zusammenhalt unserer ‚alten‘ Hoteliersriege im Alpendorf rund um Franz Rettenwender senior, Hans Höllwart senior, Rudolf Gruber und Herbert Viehauser war einiges möglich. So auch die Verwirklichung unseres Liftprojektes“, blickt Schwarz zurück. 1976 wurde die Alpendorf-Gernkogel Berglifte GmbH & Co KG gegründet. „Diese Zeit war nicht immer leicht, zumal einige der Gründungspartner nach und nach verstorben sind. Aber auch die nachfolgende Generation trägt unsere Bemühungen sehr gut weiter“, berichtet der Bergbahnenfunktionär, der sich als Großaktionär auch finanziell beim Aufbau des Skigebietes engagiert hat. „Zugegeben, diese Investitionen aus der privaten Tasche waren schon mit einigem Risiko behaftet“, gibt Schwarz im Nachhinein zu bedenken. Auch bei der Gründung der Drei-Täler-Skischaukel St. Johann-Wagrain-Flachau, aus der sich Ende der 1990er Jahre der Skiverbund „Ski amadé“ entwickelte, hat der langjährige Vorsitzende und Geschäftsführer der Bergbahnen eine bedeutende Rolle gespielt.
Auch als Hotelier erfolgreich
1966 beginnt Schwarz mit einem Automatenvertrieb (Warenautomaten Schwarz). Mit seinem 1972 errichteten Wellness- und Sporthotel, das unter der heutigen Führung seines Sohnes nach wie vor zu den führenden Betrieben im St. Johanner Alpendorf zählt, trug der engagierte Tausendsassa zur Bereicherung des touris-tischen Angebots bei. Darüber hinaus war er mehr als 25 Jahre im Ausschuss des Tourismusverbandes sowie in der Gemeindevertretung tätig. „Die Arbeit als Gemeinderat habe ich nach zehn Jahren wieder zurückgelegt, das wurde dann einfach zu viel“, begründet Schwarz, der sich gerne an die gute Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern Leo Neumayer, Josef Dengg und Günther Mitterer erinnert.
Ab in die verdiente Pension
Unter den vielen Errungenschaften in der Ära Schwarz kostete den gelernten Zimmerer und Hotelier eines wohl die meiste Kraft: „Der größte und härteste Brocken war für mich persönlich sicher die Errichtung der Buchaulift-Gipfelbahn im Jahr 2007. Sehr stolz auf ein nicht ganz so schwieriges, dafür sehr erfolgreiches, Projekt sind wir mit dem Themenpark „Geisterberg“ im Gipfelbereich des Gernkogels“, freut sich Georg Schwarz sen., der sich nach 35 aktiven Jahren für die Alpendorf Bergbahnen in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Sein „Erbe Alpendorf“ sieht Pensionär Georg Schwarz in guten Händen: „Der Zusammenhalt ist groß, da gibt es keine Konkurrenz, im Gegenteil: Es gibt bereits Anträge für weitere Hotels und da hat keiner was dagegen, denn mehr Gastronomen helfen, dass mehr weitergeht“, so Schwarz, dessen Visionen nicht enden werden.
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