Rehkitzrettung Lungau
Ehrenamtliche retten rund 90 Reh-Babys vor dem Mähtod
In den ersten Sommermonaten rückten die Ehrenamtlichen der Rehkitzrettung Lungau heuer erstmals zu Einsätzen aus. Ausgestattet mit Drohnen samt Wärmebildkameras sowie sonstigem Equipement retteten die knapp 40 aktiven Mitglieder rund 90 Rehkitzen das Leben und bewahrten sie vor dem Mähtod. Im Spätsommer und Herbst will der Verein seine Ausrüstung aber nicht ruhen lassen: Als Drohnenassistenz Lungau bietet man sich an, wenn es beispielsweise um Sucheinsätze nach Tieren geht oder wenn Almengebiete aus sonstigen Beweggründen abgeflogen werden sollen.
MAUTERNDORF. Die Suche nach zu rettenden Rehkitzen ist in diesem Jahr ist zwar vorbei, dafür allerdings stehen die Ehrenamtlichen der Rehkitzrettung Lungau schon in den Startlöchern für ihr Spätsommer- beziehungsweise Herbstangebot: die Drohnenassistenz Lungau.
- In Mauterndorf durften wir einen abwechslungsreichen Tag verbringen. Das Lungau-Team der RegionalMedien Salzburg arbeitete nämlich am Mittwoch, 5. Juli, mobil: und das mitten im historischen Ortszentrum der Marktgemeinde im Lungau, direkt vor dem Gemeindeamt, wo uns auch Julia Bogensperger (stellvertretende Obfrau) und Michael Doppler (Obmann, re.) von der Rehkitzrettung und Drohenassistenz Lungau besuchten und ein Interview gaben.
- Foto: Peter Bolha
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Angebot etwa beim Almabtrieb
"Wir können nämlich nicht nur Rehkitze suchen, wir haben die Drohnen ja das ganze restliche Jahr auch im Einsatz", erklärte uns Vereinsobmann Michael Doppel. "Wenn beispielsweise ein Tier auf der Alm abgeht, oder wenn nach einem Unwetter ein Graben zum Abfliegen ist, weil dort vielleicht Bäume umgefallen sind, so kann man uns anrufen", so Doppler, "das wird dann gerne gegen eine kleine Aufwandsentschädigung von uns abgeflogen und gemacht." Vor allem beim Almabtrieb im Herbst dann könnte das Drohnenassistenz-Angebot interessant werden, schätzen die Rehkitzretterinnen und -retter.
- Julia Bogensperger (stellvertretende Obfrau) und Obmann Michael Doppler von der Rehkitzrettung und Drohenassistenz Lungau.
- Foto: Peter J. Wieland
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Zu tun hatten sie – und das freut das ehrenamtlich agierende Team – auch in den letzten Wochen und Monaten des Frühlings und Sommers 2023 genug: 153 Einsätze führte die Rehkitzrettung Lungau in der Region durch; 48 Kitze retteten diese Alltagsheldinnen und -helden im Korb; gut 40 weitere Kitz wurden verscheucht: in Summe bedeutet das in der Bilanz ihres Premiereneinsatz-Jahres knapp 90 vor dem Mähtod gerettete Rehkitze in der Region Lungau.
"Unser Team war ein Wahnsinn, was es vollbracht hat; und wir sind froh, dass es heuer so gelaufen ist, wie es gelaufen ist", strahlte Julia Bogensperger, die stellvertretende Obfrau des Vereins. Obmann Michael Doppler pflichtete ihr bei und ergänzte: "Jeden Tag um vier aufstehen und dann bis Mittag im Einsatz – vielen Dank an das Team und auch an die Bauern, dass sie das Angebot so gut angenommen haben. Wir hoffen, dass das nächstes Jahr wieder ähnlich weiter geht."
- Landwirt Peter Macheiner mit Rehkitzretterinnen auf einem Feld in Mariapfarr.
- Foto: Peter J. Wieland
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Einen Wunsch möchten die Rehkitzretterinnen und -retter für den Sommer 2024 bereits jetzt platzieren. Schön wäre es, wenn sich die Bauern regional – wo es sich Feld-nachbarschaftlich anbieten – zusammen reden, "damit wir nicht so viel kreuz und quer fahren müssen und noch mehr Einsätze schaffen können", zeigen sich Julia Bogensperger und Michael Doppler bereits jetzt voller Tatendrang was sie Rehkitzrettung 2024 im Lungau betrifft.
- Julia freut sich. Im Korb befindet sich das erste im Lungau durch die Rehkitzrettung gerettete Rehkitz.
- Foto: Peter J. Wieland
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Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit möglich
Gleichzeitig warben die beiden Ehrenamtlichen im Gespräch mit uns auch um unterstützende Mitglieder: 20 Euro Beitrag pro Kopf und Jahr würden dabei helfen, die laufenden Kosten, wie etwa die Kasko-Versicherung für die Drohnen oder diverses nötiges und anfallendes Arbeitsmaterial, besser stemmen zu können. Darüber hinausgehende Spenden an den Verein seien auch möglich.
Die Rehkitzrettung und Drohenassistenz Lungau zählte zuletzt 38 aktive Mitglieder (unterstützende Mitglieder gibt es mehr), von denen im Sommer alle aktiv bei Einsätzen dabei waren; "jeder kam dran, jeder wie er Zeit hatte", erklärte Michael Doppler, "wir hatten nie Probleme, dass genug Helfer zusammenkamen. Bei den Drohnenpiloten könnten es noch mehr sein – da wäre noch Bedarf", merkte der Vereinsobmann an.
- Ehrenamtliche der Rehkitzrettung und Drohenassistenz Lungau im Einsatz. Gespannt blickt man auf den Bildschirm und analysiert die von der Wärmebildkamera angezeigten Flecken, wo sich möglicherweise eine Lebewesen befindet.
- Foto: Peter J. Wieland
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Bedarf auch im Bezirk Murau
Apropos Bedarf: einen solchen sehen Lungaus Rehkitzretterinnnen und -retter in ganz Österreich. So zum Beispiel sei das Interesse sowie der Bedarf am Angebot auch in der an den Bezirk Tamsweg angrenzenden Bezirk Murau und konkret auch in der Nachbargemeinde vorhanden. "Der Lungau steht mit Rat und Tat zur Seite und würde die im ersten Jahr gewonnenen Erfahrungen natürlich weitergeben", betonte Julia Bogensperger abschließend.
Kontakt-Infos
Rehkitzrettung und Drohnenassistenz Lungau, Telefonnummer: 0681/20719840; E-Mail-Adresse: kitzrettung.lungau@gmail.com.
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