Kinder und Jugendliche im Lungau
Einblicke in Anliegen der Jungen durch den Tätigkeitsbericht der kija Salzburg

Der Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft konzentriert sich auf den Lungau (SYMBOLBILD) | Foto:  Matteo Baronti auf Pixabay
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Der soeben erschienene Tätigkeitsbericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg (kija) bietet Einblicke in die Arbeit der kija und die damit verbundenen Herausforderungen für Kinder und Jugendliche im Lungau. Welche Sorgen und Probleme die jungen Menschen bewegen, wird in diesem Beitrag aufgezeigt.

LUNGAU. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg veröffentlicht alle zwei Jahre einen Tätigkeitsbericht, der die Aktivitäten der kija transparent darlegt und mögliche kinderrechtliche Lücken aufzeigt. Der neue Bericht umfasst den Zeitraum 2021-2023 und wurde kürzlich dem Salzburger Landtag vorgelegt. In dieser Periode war Andrea Holz-Dahrenstaedt die Leiterin der kija, bevor Johanna Fellinger am 1. März 2024 ihr Amt übernahm.

Anliegen und Probleme

Im Fokus des Berichts speziell für den Lungau stehen die Anliegen und Probleme, mit denen Kinder und Jugendliche im Bezirk konfrontiert sind. Insgesamt wandten sich 288 Mädchen und Burschen zwischen 0-21 Jahren im Jahr 2023 an die kija, wobei Mädchen mit 177 Anfragen die Mehrheit bildeten. Es fragten außerdem 111 Burschen und 4 diverse Menschen an. Die Hauptthemen, mit denen die jungen Menschen konfrontiert waren, reichten von Konflikten und Mobbing über sexuelle Belästigung bis hin zu familiären Konflikten und psychischen Belastungen.

Konflikte, Mobbing und Bullying

Ein zentrales Thema, das im Bericht behandelt wird, ist Konflikte, Mobbing und Bullying. Insgesamt 54 Betroffene meldeten sich bei der kija und berichteten unter anderem von unzureichenden Maßnahmen und dem Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Besonders betroffen waren Mädchen, und der Höhepunkt dieser Probleme lag in der Mittel- und Unterstufe.

Sexuelle Belästigung und Übergriffe

Ein weiteres alarmierendes Ergebnis des Berichts ist das Thema sexuelle Belästigung und Übergriffe. 12 Mädchen im Alter von 15-18 Jahren und 9 Mädchen im Alter von 11-14 Jahren berichteten von solchen Vorfällen. Es ist zu beachten, dass auch Burschen betroffen sein können. Häufig handelte es sich bei den Tätern um nahe Freunde, Schulkollegen oder Bekannte. Das Fehlen von Unterstützung und Rückhalt erschwerte es den Opfern, Hilfe zu suchen.

Konflikte im Schulischen Bereich

Des Weiteren wurden im Bericht Konflikte mit Lehrkräften und schulischen Entscheidungen behandelt. 25 Kinder und Jugendliche gaben an, dass sie gezielt benachteiligt wurden oder übergriffiges Verhalten seitens der Lehrkräfte erlebten. Dies zeigt die Notwendigkeit einer besseren Sensibilisierung und Schulung von Lehrpersonal im Umgang mit Schülerinnen und Schülern.

Familiäre Konflikte

Familiäre Konflikte waren ein weiteres wichtiges Thema im Tätigkeitsbericht. Besonders nach Scheidungen oder Trennungen erlebten 38 Kinder und Jugendliche Probleme mit dem Besuchsrecht und Unterhalt. In 20 Fällen wurde familiäre Gewalt gemeldet. Es wurde auch deutlich, dass viele Jugendliche ihre Rechte in Obsorgeverfahren nicht kannten und somit Schwierigkeiten hatten, diese durchzusetzen.

Psychische Belastungen

Ein weiterer zentraler Aspekt waren psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen. Ob es sich um Sorgen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, um Probleme in der Welt oder um individuelle Erfahrungen wie Gewalt, Ausgrenzung oder ungelöste Konflikte handelte, alle diese Faktoren beeinflussen die seelische Gesundheit junger Menschen. Der Bericht stellt heraus, dass es wichtig ist, dass junge Menschen Vertrauenspersonen haben, mit denen sie ihre Erlebnisse verarbeiten können.

Zusammenfassung

Insgesamt bietet der Tätigkeitsbericht einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Herausforderungen, mit denen Kinder und Jugendliche im Lungau konfrontiert sind. Die meisten Anfragen gab es mit 65 zu den Themen der Gesundheit, gefolgt von Konflikte/ Mobbing/ Bullying/ Cybermobbing mit 54, Familienrechtliche Anliegen mit 38 und Sexting, sexuelle Belästigung mit 32 Fällen, in denen sich Lungauer kinder und Jugendliche an die Kija gewandt haben.

Grafik der Themen des Kija Berichtes | Foto: Kija Salzburg

Es wird deutlich, dass weiterhin Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diese Probleme anzugehen und den Schutz der Kinderrechte zu gewährleisten. Die Arbeit der kija Salzburg spielt dabei nach eigener Darstellung eine wichtige Rolle in der Unterstützung junger Menschen und der Aufklärung der Gesellschaft über Kinder- und Jugendrechte.

Arbeitsfelder der kija

Die Arbeitsfelder der kija lassen sich in Beratung und individuelle Hilfe, Interessensvertretung sowie Information einteilen. Mit einem breiten Spektrum an Maßnahmen wird versucht, auf die individuellen Anliegen einzugehen und gesamtgesellschaftliche Veränderungen zu erreichen. Die Identifizierung von Themen wie Mobbing, sexuelle Belästigung, Konflikte mit Lehrkräften und familiäre Konflikte ermöglicht es der kija, gezielt Unterstützung anzubieten.

Aufklärungsarbeit bei Kinderrechten

Die Präsenz der kija in Workshops, Veranstaltungen und über soziale Medien ist für viele junge Menschen der erste Schritt zu Hilfe und Beratung. Durch die Vermittlung von anderen sozialen Einrichtungen sowie die Kenntnis der Kinderrechte und deren Einhaltung leistet die kija wichtige Aufklärungsarbeit. Der Tätigkeitsbericht bietet somit einen umfassenden Einblick in die Anliegen und Herausforderungen der Kinder und Jugendlichen im Lungau.

Quelle: Aussendung Kija

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