Erhalten, was uns ausmacht

Dass der Pongau mit seinen vielen traditionellen Veranstaltungen und Festen den Brauchtum ernst nimmt, zeigen z.B. Perchtenläufe, Oktoberfeste, der Bauernherbst und weitere Ereignisse im Jahresfestkreis. Aber auch bautechnisch sind die Gemeinden bemüht, unser kulturelles Erbe aufrecht zu erhalten. Das zeigen 16 Sanierungs- und Renovierungsprojekte mit rund 105.000 Euro Landesförderung.

PONGAU (jb). 2009 wurden vom Referat Volkskultur und Erhaltung des kulturellen Erbes des Landes im Pongau 16 Projekte, darunter historische Bauten, Wegkreuze, Denkmäler etc., in das Förderprogramm aufgenommen. Insgesamt wurde eine Fördersumme von gut 105.000 Euro bereitgestellt. Summa summarum beträgt das Investitionsvolumen jedoch mehr als 660.000 Euro. Ein Zeichen dafür, dass die Pongauer Gemeinden die Pflege der Tradition ernst nehmen. Die aufwändigsten Sanierungs- und Restaurierungsprojekte waren die Burganlage in Wagrain mit ca. 27.000 Euro und die Restaurierung des Eingangsportals von Schloss Höch in Flachau mit rund 20.000 Euro.

Uni Salzburg führt Grabungen an der Burganlage Wagrain durch
„Um den weiteren Verfall der Burganlage aufzuhalten, haben wir die Umfassungsmauer der Burg und einen eingeschütteten Turm sichtbar gemacht“, erläutert Wagrains Bürgermeister Eugen Grader die Maßnahmen, die an der Burganlage durchgeführt wurden, „das vorhandene Rudiment wurde gesichert und der Platz ist zu einem beliebten Ausflugsziel geworden“. Weiters will das Denkmalamt eine Broschüre herausgeben, damit die Besucher eine bessere Vorstellung vom ursprünglichen Bild der Burg und dem Leben der Menschen in der Burg erhalten, welche um 1322 zerstört worden sein dürfte.

Flachau legt Eingangsportal von Schloss Höch frei
Auch die Sanierung des Eingangsportals von Schloss Höch in Flachau gehört mit einem Inves-titionsvolumen von rund 20.000 Euro zu den aufwendigsten im Pongau. „Das einst zugemauerte Eingangsportal wurde freigelegt und historisch nachvollzogen“, so Bürgermeister Thomas Oberreiter über die Sanierungsmaßnahmen, „in unserer schnelllebigen Zeit ist es besonders wichtig die Tradition und das Kulturgut zu erhalten. Als Fremdenverkehrsort hat Flachau zudem eine besonders große Verantwortung die Volkskultur zu bewahren“. Aus diesem Grund hat die Gemeinde vor zehn Jahren das Schloss Höch gekauft. „Ursprünglich wollten es private Käufer erwerben, aber wir wollten, dass das Schloss für alle frei zugänglich ist“, erläutert der Bgm. die Beweggründe zum Kauf. Neben diesen großen Projekten ist gleicherweise der Erhalt kleinerer Objekte von enormer Bedeutung. „Auch die Sanierung von Wegkreuzen, Marterln und Hofkapellen, der traditionellen Objekte auf dem Land unterstützen wir gerne“, so die ressortzuständige Landesrätin Doraja Eberle, „diese historischen Kleinode machen einen Großteil unserer baulichen Tradition aus.“