Fisch(r) schwimmen gegen Kraftwerk an

Die Taurach ist ein beliebtes Ziel für Fliegenfischer geworden. Gustav Kohlmayr fürchtet, dass Fischen hier nach dem Kraftwerksbau nicht mehr möglich ist. | Foto: Gustav Kohlmayr
  • Die Taurach ist ein beliebtes Ziel für Fliegenfischer geworden. Gustav Kohlmayr fürchtet, dass Fischen hier nach dem Kraftwerksbau nicht mehr möglich ist.
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Auf der Taurach im Gemeindegebiet von Untertauern plant die Österreichische Bundesforste AG ein Wasserkraftwerk zu bauen. 2.000 Haushalte sollen ab 2016 dadurch mit Strom versorgt werden. Die Fischer aus dem Pongau sind davon nicht begeistert: "Das ist der letzte unverbaute und naturbelassene Gebirgsbach im Pongau. Meiner Meinung nach ist das Umweltzerstörung", sagt Bezirksfischermeister Josef Nothdurfter. Zustimmung erhält er vom dort Fischreiberechtigten Gustav Kohlmayr: "Hier wird der Lebensraum unseren Bachforellen und Bachsaiblingen gefährdet."

"Sommertourismus in Gefahr"

Dazu kommt, dass das Gasthof "Zur Post", das von Gustav Kohlmayr betrieben wird, im Sommer von den Fliegenfischern lebt. "Dieses Projekt zerstört uns den Sommertourismus. 65 bis 74 Prozent unserer Gäste sind Fliegenfischer." Weiters kritisiert Kohlmayr die vorgesehene Restwassermenge von 164 Litern pro Sekunde, sowie eine Prüfung, die besagt, dass das betroffene Teilstück der Taurach ein nur "eingeschränkter Fischlebensbereich" sei. "Ein anderes, ebenfalls neutrales Gutachten vom Juli 2014 stellt fest, dass Bachforelle und Bachsaibling in erheblichen Stückzahlen und unterschiedlicher Größe hier vorkommen. Das lässt den Schluss zu, dass sich die Fische auch hier fortpflanzen", sagt der Fischereiberechtigte. Ob dieses Gutachten noch gewürdigt wird, wisse er nicht.

"Auch wir wollen Verträglichkeit

Bei der Bundesforste sieht man diese Probleme nicht. "Alle notwendigen behördlichen Prüfungen laufen und bislang gibt es keine Einwände was den Naturschutz angeht", heißt es von der Pressestelle der Bundesforste. "Die betroffenen Sachgebiete Forst, Naturschutz und Wasserrecht sind beinahe abgeschlossen." Natürlich gebe es bei jedem Projekt Gegenstimmen, aber: "Für uns ist eine ökologische und umweltverträgliche Umsetzung sehr wichtig. Und die behördlichen Vorgaben können wir nicht umgehen. Ganz im Gegenteil, im Bereich der Fließmenge wird die errechnete Mindestzahl sogar übertroffen."

"Keine negativen Auswirkungen"

Was besagte Prüfungen genau ergeben, kann Wolfgang Wiener von der Umweltanwaltschaft Salzburg mitteilen: "Im Hinblick auf die Ergebnisse der Prüfungen sehe ich keinen Grund, warum das Kraftwerk dort nicht gebaut werden sollte. Auf keinen der untersuchten Bereiche – wie Klima, Wald, Wasser usw. – hätte das Kraftwerk negative Auswirkungen." Im Bereich schützenswerter Schluchtwald würde sich durch den Kraftwerkbau sogar eine Verbesserung einstellen – denn: "der Schluchtwald würde außer Nutzen gestellt", sagt Wiener.

Wie viel ist die Fischerei wert?

Das alles ist kein Trost für Gustav Kohlmayr und die Pongauer Fischer. Er kann nur abwarten: "Bis 15 Oktober wird ein Gutachten zur Entschädigungshöhe erstellt. Es soll die Bedeutung des Fischwassers für den Hotelbetrieb klären."

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