Lungauer Tennengalerie
Kultur, Kunst und Begegnung in Thomatal
Im Mittelpunkt der Galerie steht die Ausstellung „Bauernsterben“. Daneben sind unter anderem verschiedene Workshops für Kinder und Jugendliche geplant und bereits durchgeführt worden.
THOMATAL. Ein Ferienprogramm in der Lungauer Tennengalerie-Kunstwerkstatt in Thomatal führte Johann Schreilechner unlängst für Kinder durch. Vier Tage lang wurde mit zwölf Volksschulkindern aus Thomatal kreativ gewerkt und sich mit dem Thema "Tiere im Stall" auseinander gesetzt. "Für die Kinder war es eine besondere Erfahrung sich gegenseitig zu inspirieren, gemeinsam zu zeichnen und auf bildhauerische Art und Weise sein 'Tier im Stall' zu erschaffen", freut sich Johann Schreilechner, der dabei von seiner Frau Ute tatkräftig unterstützt wurde.
Weitere Workshops in Planung
Für die weiteren Jahre plant Schreilechner, dass jeweils eine Gemeinde aus dem Lungau nach dem Zufallsprinzip zur Teilnahme an einem solchen Ferienprogramm ausgelost und dazu eingeladen wird. Der nächste Workshop in der Kunstwerkstatt "Lungauer Tennengalerie" steht übrigens bereits fest: dieser findet vom 2. bis 6. September statt und wird von der Volkshochschule Salzburg (Zweigstelle Lungau, Birgit Lintschinger) veranstaltet beziehungsweise organisiert. Die Anzahl der Teilnehmer sei laut Schreilechner vorerst mit acht bis zehn SchülerInnen der ersten und zweiten Volksschulklasse geplant.
Was ist die Lungauer Tennengalerie?
Die „Lungauer Tennengalerie “ soll sich laut Johann Schreilchner als ein lebendiger Ort der Kommunikation, der Begegnung mit Kunst (Kunstwerkstatt) und Kultur in freundlich ungezwungener Atmosphäre verstehen. Im Mittelpunkt der Galerie stehe die etablierte Ausstellung „Bauernsterben“, welche in Form von Installationen, Objekten, Skulpturen, Bildern und Multimedia die Situation der Bauern heute, die Belange des Alltags, insbesondere die hoch industrialisierten Bedingungen der Lebensmittelindustrie zeitkritisch hinterfrage. Ein weiterer Schwerpunkt werde auch die Präsentation einer Kunstschau mit gesellschaftlichen Themenbezug sein.
Besucher erhalten tiefsinnige Erinnerungskarte
Die BesucherInnen der „Lungauer Tennengalerie“ erhalten übrigens eine recht besondere Erinnerungkarte, bedruckt mit Motiven der Gegend und mit dem Leitspruch der Ausstellung versehen, der da lautet: "Stirbt der Bauer – stirbt das Land – stirbt deine Heimat“. "Den Themenschwerpunkt der Ausstellung habe ich bewusst auf den Lungau gelegt", erklärt Schreilechner, "ich bin dort geboren und auf einen Bauernhof aufgewachsen. Die Naturlandschaft ist dort noch intakt, aber die Zahl der Bauern im Schwinden."
Einbindung der Jugend
Besonderen Wert lege man laut Schreilechner auf die Einbindung von Kindern und Schulklassen in Form von themenbezogenen Kreativ-Workshops (Kunstwerkstatt) – auf unkonventioneller Art künstlerisch gestaltet. "Dieses Mischkonzept soll ein kulturelles Neben- und Miteinander schaffen, welches das schöpferisch Kreative – Mensch, Natur und Tierwelt – in der Region vereint, gleichsam die künstlerische Bildung als wichtiges Kulturgut stärkt und fördert", erklärt Schreilechner. Lesungen und sonstige Kulturveranstaltungen sollen das Programm abrunden, spannende Begegnungen sich mit den BesucherInnen in der Ortsgemeinde Thomatal gleichsam ergeben.
Die Lungauer Tennengalerie wird auch mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union mit einer LEADER-Förderung unterstützt. Eine enge Kooperation besteht auch mit dem UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau.
Johann Schreilechner: der Mann hinter der Lungauer Tennengalerie
Geboren ist Johann Schreilechner 1956 in Mariapfarr als Bauernsohn. Heute lebt er in Villach. In seiner Kurzbiographie gibt er als Beruf "freischaffender Künstler in den Medien Bildhauerei, Rauminstallation und Malerei" an. Schreilechner absolvierte die Meisterklasse Bildhauerei an der Ortweinschule bei Professor Erwin Talker in Graz. Er erhielt ein Stipendium an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg. Außerdem war er Kulturpreisträger 2010 der Gemeinde Elsbethen; er ist Vertragslehrer am BG/BRG/BORG St. Johann; er ost Mitglied der Berufsvereinigung bildender Künstler in Österreichs Landesverband Salzburg. Schreilechners Ausstellungen und Projekte im öffentlichen Raum führten in beispielsweise nach Graz, Tamsweg, Elsbethen, Hallein-Rif, Salzburg-Stadt, Troisdorf bei Köln und Vantaa in Finnland.
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