Totale Kontrolle über Salzburgs Autobahnen

Armin Ferner | Foto: Christian Reiter
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Die neuen Zentralwarten der ASFINAG sammeln sämtliche für die Verkehrssicherheit auf Österreichs Autobahnen relevanten Daten. Statt der bisher 16 Tunnelwarten soll es nach dem Vollausbau sieben Zentralwarten im Bundesgebiet geben. Eine davon, in Oberweißburg bei St. Michael, überwacht seit Februar rund um die Uhr fast das gesamte Autobahnnetz des Landes Salzburg.

ST. MICHAEL (rec). Beim Betreten der neuen ASFINAG-Zentralwarte in Oberweißburg ist es die rund 25 Quadratmeter große Videowand, an deren Dimension sich das Auge erst einmal gewöhnen muss. Schnell wird klar: Hier laufen große Datenmengen zusammen.

Basissystem läuft seit Februar
Über 620 Kameras, dutzende davon gleichzeitig auf der Video-wand abrufbar, gewähren einen Blick auf rund 250 Straßenkilometer, von Salzburg bis zum Katschbergtunnel bzw. Trebesing in Kärnten und retour – im Endausbau bis nach Mondsee. Seit Februar sind das Basissystem und der Katschbergtunnel vollständig integriert, die alte Tunnelwarte ist teilweise abgelöst. Rund um die Uhr überwachen mindestens zwei sogenannte Operatoren das Geschehen. Voraussichtlich bis Ende 2011 sollen Tauerntunnel, sämtliche Einhausungen, Ofenauer-, Hiefler- und Lieferingtunnel sowie die Tunnelgruppe Werfen ebenfalls integriert sein. Insgesamt werden rund 120.000 Datenpunkte in das Prozessleitsystem der Zentralwarte eingebunden. Höhenmesser, Verkehrszählungen, Glatteissensoren, Tunnellüftungsanlagen, Funk und Notrufsäulen zählen ebenso dazu, wie die Verkehrssteuerung mit Lichtsignalanlagen und Wechselverkehrskennzeichen. Auf der gesamten Strecke werden Verkehrsteilnehmer in beiden Richtungen über Staus, Behinderungen und den Fahrbahnzustand informiert. Kurz: Die Technik der ASFINAG aus ganz Salzburg läuft in St. Michael zusammen. Im Keller des Gebäudes befindet sich zum Beispiel auch die mit Luftmessungen im Flachgau verbundene Anlage. Auch der „Lufthunderter“ (IG-L) wird also vom Lungau aus überwacht. Blockabfertigungen vor Katschberg- und Tauerntunnel sind ebenso Aufgabe der Salzburger Autobahnzentrale.

Lage der Zentralwarte zwischen Katschberg und Tauern optimal
„Alle Sicherheitssysteme sind redundant aufgebaut“, erklärt DI (FH) Thomas Nessel, Projektleiter der ASFINAG. Das heißt, egal welcher Teil der Technik ausfällt, eine doppelte Ausführung gewährleistet ununterbrochenen Betrieb. Zudem wappnen zwei USV-Anlagen sämtliche Systeme gegen Stromausfälle. Sollte länger keine Netzversorgung herzustellen sein, ist ein Dieselaggregat zur Hand. Die ASFINAG-Zentralwarten sind zudem untereinander vernetzt, so ist es von St. Michael aus möglich, einen Blick auf alle von Kameras beobachteten Autobahnen Österreichs zu werfen. Die Frage nach einer einzigen Zentrale für alle Autobahnen beantwortet Thomas Nessel ganz klar: „Das würde keinen Sinn machen, schließlich brauchen wir ortskundige Leute hier.“ Vor allem im Bereich zwischen Katschberg- und Tauerntunnel seien erfahrene Mitarbeiter wichtig. Die Lage zwischen den zwei wichtigsten Tunnels der Tauernautobahn war entscheidend für den Entschluss, die Salzburger Zentralwarte in Oberweißburg zu errichten. Die ASFINAG investierte insgesamt 6,9 Mio. Euro in den für den Operatorraum samt Videowand nötigen Zubau, zusätzliche Anlagen, die Haustechnik, die Integration von Fremdsystemen sowie die räumliche Ausstattung.

Fertigstellung und Abnahme voraussichtlich 2012
Der Operatorraum, mit zwei Bedienplätzen und einem Supervisorbedienplatz, ist ergonomisch optimiert. Dahinter befindet sich, getrennt durch eine Glasfront, ein Kriseninterventionsraum. „Im Notfall können hier die Einsatzkräfte das Geschehen direkt an den Bildschirmen mitverfolgen und Anweisungen weitergeben, ohne die Operatoren und den Supervisor zu stören“, erklärt Gustav Lankmayer, Leiter der Zentralwarte. Mit der Planung im Februar 2007 begonnen, werden alle Salzburger Anlagen bis 2012 endgültig eingebunden sein.

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