Theater Mokrit
Uraufführung im heurigen "Lungauer Kultursommer"
"Sommererinnerungen" lautet das Thema des Lungauer Kultursommers 2023. Dabei soll unter anderem das neue Theater Mokrit-Stück "Pawel – Protokolle eines Vergessens" zur Uraufführung kommen.
ST. MICHAEL, LUNGAU. Drei junge Menschen aus dem Lungau liefern den Stoff für das neue Sommer-Theaterstück, dem sich die Lungauer Kulturvereinigung (LKV) und Theater Mokrit heuer widmen: Der Autor David Wimmer, der Architekt und Bühnenbildner Alex Gahr und die Historikerin Julia Bogensperger; allesamt im Lungau geboren und aufgewachsen, blicken sie aus unterschiedlichen Perspektiven und doch gemeinsam zurück in die 1940er Jahre, in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und die Zeit des Nationalsozialismus. Die jungen KünstlerInnen wollen laut der LKV "erzählen, was sich noch erzählen lässt, was noch nicht ganz vergessen worden ist, damit es weiterbesteht und Teil der Geschichte des Lungau werden und bleiben kann".
"Pawel – Protokolle eines Vergessens" heißt das Theaterstück. Dieses neue Heimattheater unter der Gesamtleitung von Robert Wimmer erzählt die Geschichte von Pawel Fronzek, einem polnischen Zwangsarbeiter, einem Europäer. Ur(aufgeführt) wird das Werk in der alten Glashütte in St. Michal im Lungau; Premiere ist am 12. August 2023, 19 Uhr. Danach folgen bis zum 27. August acht weiter Aufführungstermine. Regie führt Gerad Es. Musik: Eine Lungauer Tanzlmusik.
"Die Nationalsozialisten wollten ihre Opfer damals auslöschen, sie wollten Geschichte vernichten, Geschichten aus der Erinnerung streichen. Das ist überall passiert. Es gibt in Österreich unzählig viele Orte, wo sich solche Geschichten, wie jene von Pawel, zugetragen haben. Und wo sie vergessen worden sind, wo Geschichte einfach vergessen worden ist. Damit setzt sich Theater Mokrit heuer auseinander."
Lungauer Kulturvereinigung LKV und Theater Mokrit in ihrer Medienaussendung
Laut der LKV ist es den jungen Kunstschaffenden wichtig, dass Erinnerung weiterbesteht, nicht nur in Gedenkstätten oder Denkmälern, sondern eben auch in Form von Geschichten – etwa Erzählungen, Theatern oder Filmen. So soll im Rahmen des Lungauer Kultursommers aus der historischen Vergangenheit des Lungaus einen Monat lang ein differenziertes Kunst- und Geschichtsprogramm entstehen: mit Filmabenden mit Diskussion, mit einem Schwerpunkt mit Kino aus Osteuropa, mit der Wanderausstellung „darüber sprechen“, mit einer Gedenkveranstaltung.
Sommererinnerungen auch an die 1990er
Die Lungauer Kulturvereinigung LKV und Theater Mokrit stellen sich immer wieder regional-historischen Themen, blicken zurück und erinnern sich, machen aus regionaler Geschichte Theater, Film und Ausstellungen. Heuer im Sommer geht es den LKV-Angaben nach eben um Erinnerungen – Sommererinnerung; es wird zurückgeblickt auf die Entstehung der Glashütte vor 200 Jahren, wie bereits erwähnt auf die dunkle Zeit des Weltkrieges, aber auch auf die recht heiteren 1990er-Jahre und den Beginn von großen Musikfestivals im Lungau.
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