Windräder hinter dem Lantschfeld?

„Mehr Windkraft braucht das Land!“ Dafür sprechen sich Erich Feldbaumer von der Salzburg AG (li.) und der Windrad-Kämpfer Franz Kok aus. | Foto: Peter J. Wieland
  • „Mehr Windkraft braucht das Land!“ Dafür sprechen sich Erich Feldbaumer von der Salzburg AG (li.) und der Windrad-Kämpfer Franz Kok aus.
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Ob und wie viele Windräder am Windsfeld, einem Bergkamm zwischen dem Twenger Lantschfeld und Flachau, gebaut werden, hängt noch von vielen Faktoren ab: Aktuell gibt es keine Zufahrt und auch eine endgültige Wirtschaftlichkeitsprüfung kann erst am Ende der Projektplanung gemacht werden. Der Betreiber arbeitet zurzeit Varianten für die Wegtrasse aus.

TWENG/ FLACHAU (pjw/rec). Im Lungau – konkret in der Gemeinde St. Margarethen – wird seit fast einem Jahrzehnt hin- und hergepokert, ob am Aineck Windkraftanlagen entstehen, oder nicht. Hauptsächlich stört man sich im Lungau an der Optik. Währenddessen plant nun die Salzachwind GmbH im Auftrag der Salzburg AG die Errichtung einer Windkraftanlage am Windsfeld (Gemeindegebiet Flachau), das zwischen Tweng und dem Pongau auf einem Bergkamm liegt. Nach derzeitigem Stand der Dinge könnten dort maximal fünf Windräder entstehen. „Das besagte Areal ist nicht erschlossen. Es müsste über die Pleißlingalm eine Zufahrtsstraße errichtet werden und dafür ist eine naturschutzrechtliche Bewilligung notwendig“, informiert Flachaus Ortschef Thomas Oberreiter (ÖVP), der im Gegensatz zum St. Margarethener Bürgermeister, Gerd Brand (SPÖ), dem Thema aufgeschlossen gegenüber steht. Auch die Zufahrt über das Lantschfeld wäre eine Option.

BH liegen noch keine konkreten Pläne für den Bau der Zufahrt vor
Seitens der Behörde könne man dazu überhaupt noch nichts Konkretes sagen, teilt der Sachbearbeiter Naturschutz an der Bezirkshauptmannschaft (BH) St. Johann, Wolfgang Fanninger, mit. Bisher gebe es nur Vorgespräche und geprüft könne erst werden, sobald konkrete Pläne für den Bau der Zufahrt auf dem Tisch liegen würden, was noch nicht der Fall sei. Erst dann werde man die Angelegenheit hinsichtlich dem Eingriff in das Landschaftsbild sowie in den Naturhaushalt einer aussagekräftigen Prüfung unterziehen können.

Salzburg AG arbeitet Varianten für die Zufahrtsstraße aus
Der Betreiber, das ist die Salzachwind GmbH im Auftrag der Salzburg AG, ist aktuell mit der Ausarbeitung von Varianten für die Wegtrasse beschäftigt, die dem Forderungskatalog einer bereits erfolgten Begehung, mit Vertretern der Naturschutzabteilung sowie der Landesumweltanwaltschaft, inhaltlich entsprechen sollen. Danach wird es wieder einen Lokalaugenschein geben und wenn alles gut geht, könnten im Herbst dieses Jahres die erforderlichen Pläne bei der BH St. Johann eingereicht werden.

Experten schauen sich wieder einmal das Aineck an
Am vergangenen Mittwoch fand eine Begehung des Areals mit Experten unterschiedlicher Fachgebiete (Biologie, Ornithologie, etc.) und Vertretern der Salzachwind GmbH statt. Am Freitag nächster Woche, dem 8. Juli, wird eine weitere Expertengruppe unter der Leitung von Franz Kok, dem Geschäftsführer der Samsonwind GmbH, wieder einmal die Gegebenheiten am Aineck in Augenschein nehmen, nachdem Landesrat Sepp Eisl (ÖVP) angekündigt hatte, die Rahmenbedingungen für die Planung von Windkraftanlagen salzburgweit generell zu verbessern bzw. Betreiber sogar zu unterstützen. Entgegen vorheriger Begehungen ist außerdem neu, dass sich die St. Margarethener Gemeindevertretung im Dezember 2010 (ÖVP und FPÖ gegen SPÖ) per Grundsatzbeschluss für eine Sonderflächenwidmung des betreffenden Gebietes ausgesprochen hat.

Tatsächlicher Bau nach erfolgter Bewilligung auch nicht sicher
Erich Feldbaumer (Leiter „Stabstelle Erneuerbare Energie“ der Salzburg AG) stellt klar: Selbst wenn alle Bewilligungen vorliegen sollten, sei noch immer nicht garantiert, dass die Windkraftanlage am Windsfeld auch tatsächlich gebaut werde. Die endgültige Wirtschaftlichkeitsrechnung könne erst erfolgen, wenn feststehe, was in Wirklichkeit umgesetzt werden könne bzw. welche Sondermaßnahmen ergriffen werden müssten. Eine Wirtschaftlichkeitsschätzung habe es natürlich bereits gegeben und diese sei auf die Sinnhaftigkeit des Anlagenbaus hinausgelaufen. Auch wie viele Windräder gebaut würden, könne erst am Ende der Projektplanung gesagt werden und hänge von vielen Faktoren ab, unter anderem davon, inwieweit man an die vorhandenen Starkstrommasten am Windsfeld heranbauen könne.

Gemeinde wartet ab, will aber nichts verhindern
Momentan sind maximal fünf Windräder angedacht. „Die Standortfrage ist in Flachau nicht das Problem. Wir warten jetzt erst einmal ab, ob die naturschutzrechtliche Bewilligung für den Bau der Zufahrt erfolgt“, sagt Bgm. Oberreiter und meint: „Die Grundeigentümer, das sind die Almbauern sowie die österreichischen Bundesforste, sind für die Errichtung der Windkraftanlage. Wenn die Zufahrt gebaut werden darf, dann glaube ich sagen zu dürfen, dass die Gemeindevertretung dem Projekt keine Steine in den Weg legen wird.“ Die Auswirkungen der Windräder auf das Landschaftsbild wären seiner Ansicht nach vertretbar, zumal das Gebiet bereits mit Starkstrommasten „vorbelastet“ sei.

Vogel-Flugkorridore werden salzburgweit festgelegt
Weil er Windparkbetreiber nicht mit ornithologischen oder Vogelzugstudien „fuchsen“ will, wie LR Sepp Eisl betont, soll eine Studie in Auftrag gegeben werden, die landesweite Vogelzugkorridore festlegt, „damit klar ist, wo solche Projekte möglich sind und wo nicht.“

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