„An Änderungen glauben wir nicht“
Ihrem Ärger konnten vier Pongauer Schulen bei den Bezirksjugendgesprächen Luft machen.
„Der öffentliche Verkehr im Pongau ist nicht ausreichend. Wenn wir Schüler Freitag Nachmittag nach Hause wollen, sind die Busse überfüllt und die Züge fahren lediglich im zwei Stunden Takt. Von den Direktoren werden wir angehalten, nicht mit dem Auto in den Unterricht zu kommen, da Parkplätze Mangelware seien. Sie sehen: Das eine und das andere funktioniert in unserem Bezirk nicht“, so vehement formulieren Anna und weitere Schüler des BORG Radstadt, der HAK, des Elisabethinums und der Landesberufsschule St. Johann ihre Anliegen und platzieren konstruktive Kritiken bei den Pongauer Bezirksjugendgesprächen. „Wir fordern mehr Polizei im Nachtleben und stärkere Kontrollen der Einhaltung des Jugendschutzgesetzes“, formuliert die Schülerin weiter. Ihre Kollegen Philipp und Bianca machen sich für mehr Transparenz in den Leistungsbeurteilungen in ihrer Schule stark: „Wir wollen schon zum Schulstart wissen, was in welchem Ausmaß zur Note beiträgt.“
Schülerin Marie plädiert danach für mehr kulturelles Lernen im Religionsunterricht.
Politiker stellen sich Gruppen zu je 15 Jugendlichen
Ihnen zur Seite stellte der Organisator dieser Veranstaltung – Akzente – Politiker und Experten. LAbg. Ingrid Riezler (SPÖ) und Bgm. Sepp Tagwercher (ÖVP) als Vorsitzender der Bürgermeisterkonferenz beschäftigten sich mit regionalen Anliegen der Teenager. Landesschulinspektor Josef Lackner und Bezirksschulinspektor Andreas Egger diskutierten mit einer Gruppe von 20 Jugendlichen über das Thema Schule in all seinen Facetten und Integrationskoordinator des Landes, Manfred Oberlechner, sprach mit den Teilnehmern seiner Gruppe über die Ausländerthematik.
Schüler waren froh, sich Luft machen zu können
LR Tina Widmann (ÖVP) bedankte sich abschließend für das Engagement der Schüler und verspricht die Ideen und Anregungen der vier Pongauer Schulen mit zu nehmen.
Dass ihre Anliegen Gehör gefunden haben, wagen die Schüler allerdings nicht zu hoffen. „Wir glauben eigentlich nicht daran, dass es nun große Veränderungen geben wird, obwohl man uns gesagt hat , dass unsere Anliegen und Ideen verfolgt werden. Vielleicht kann bei ein paar Kleinigkeiten etwas erreicht werden, im Großen wird wohl alles so bleiben wie es ist“, befürchten Franz-Joseph Labmayr vom PdC BORG Radstadt und seine Klassenkollegen.
„Es gab zwar Platz für unsere Wortmeldungen und Ideen. Ich glaube aber, dass nicht alle Schüler die Veranstaltung ernst genommen haben“, so Sebastian Arzbacher, Schulsprecher in Radstadt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.