„Hin über d´Alm, her über´d Schneid´“

- Abtenau wehrt sich: (vlnr) Vbgm Johann Hedegger, Tourismusobmann Johann Schnitzhofer, Bgm Johann Quehenberger, Vbgm Johann Schwarzenbacher und GR Matthias Reiter sind gegen die Variante der 380 kV-Leitung durch das Lammertal.
- hochgeladen von Sylvia Schober
380 kV Trasse regt Bürger in Abtenau auf
ABTENAU (sys) Nachdem von einer Bürgerinitiative in Scheffau anstelle der 380 kV Ost-und Westtrasse eine weitere Variante durch das Lammertal vorgeschlagen wurde, gehen in Abtenau die Emotionen hoch: „Bisher wurde diese Variante vom Betreiber zwar nicht in Betracht gezogen, aber wir reagieren lieber bereits im Vorfeld als zu spät!“, meint Abtenaus Bürgermeister Johann Quehenberger, der zu einer Pressekonferenz geladen hat: „Die schöne Beckenlandschaft, durch die die neue Variante geplant wäre, ist das Fundament für unserem Tourismus und den können wir uns nicht kaputt machen lassen!“ Quehenberger findet, hier wurde nach dem „Florianiprinzip – nicht bei mir, sondern …“ gearbeitet: „Ein unbeliebtes Projekt vom Salzachtal ins Lammertal zu verlegen, kommt mir vor wie im Lied: `Hin über d´Alm, her über d´Schneid´.“
Johann Schnitzhofer, Obmann des örtlichen Tourismusverbandes stimmt zu: „Durch die verkehrsgünstigere Lage hat das Salzachtal ohnehin schon viele Wirtschaftsbetriebe praktisch abgesaugt. Uns bleibt nur der Tourismus, mit dem wir in nächster Zeit noch viel vorhaben“, erklärt Schnitzhofer, „Wir haben in der Vergangenheit darauf geachtet, keine touristischen Todsünden zu begehen, und wollen die Botschaft des Gesundheitsurlaubs in weitgehend unberührter Natur verbreiten!“
Vbgm Johann Schwarzenbacher sieht das Projekt nicht sehr überlegt: „Hier haben einige Idealisten über ein Luftbild eine Trasse gezogen. Aber das Gelände ist steil und unwegsam, an vielen Hängen sind Lawinenschutzwälder angelegt. Es ist unmöglich, dort Masten zu bauen, und dann kommen sie ganz ins Tal!“, befürchtet er.
Abtenau wird sich wehren, versichert der Bürgermeister: „Wir werden das Projekt hier nicht zulassen, auch wir können eine Bürgerinitiative starten, die sich gewaschen hat.“ Einen eigenen Vorschlag, die Trasse noch weiter östlich verlaufen zu lassen, kommt für ihn nicht infrage: „Wir werden sicher nichts an unsere Nachbarn abwälzen, das ist schon sehr schäbig!“
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