Landesklinik Tamsweg als „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ zertifiziert

In der Landesklinik Tamsweg ist die Klinische- und Gesundheitspsychologin Erna Gappmayer-Löcker, Selbsthilfebeauftragte. | Foto: SALK/Mick Weinberger
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  • In der Landesklinik Tamsweg ist die Klinische- und Gesundheitspsychologin Erna Gappmayer-Löcker, Selbsthilfebeauftragte.
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TAMSWEG. Die Landesklinik Tamsweg hat das Gütesiegel „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ erhalten. Die Auszeichnung wird vom Dachverband Selbsthilfe Salzburg vergeben. „Ein selbsthilfefreundliches Krankenhaus zeichnet sich dadurch aus, dass es sein ärztliches und pflegerisches Handeln durch das Erfahrungswissen der Selbsthilfegruppen erweitert, den Kontakt zwischen Patienten und Selbsthilfegruppen fördert sowie kooperationsbereite Selbsthilfegruppen aktiv unterstützt", erklärt Gesundheits- und Spitalsreferent Christian Stöckl . "Bei dieser Auszeichnung handelt es sich um eine gelebte Kooperation und nicht nur um ein nach außen sichtbar gemachtes Gütesiegel.“ Die beiden Unikliniken Landeskrankenhaus Salzburg und die Christian-Doppler-Klinik, sowie die Landesklinik St. Veit im Pongau haben bereits 2011 die Auszeichnung "Selbsthilfefreundliches Krankenhaus" erhalten.

Kriterien für das Gütesiegel

Die Kriterien zur Erlangung des Gütesiegels "Selbsthilfefreundliches Krankenhaus" umfassen laut Auskünften der SALK Infrastruktur, aktive Information, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation, Selbsthilfebeauftragte, regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch, Weiterbildung zum Thema Selbsthilfe, Mitwirkung an Projekten sowie die Unterzeichnung einer Vereinbarung. Um Interessenten die Möglichkeit zu geben, sich über die unterschiedlichen Formen und Arbeitsweisen der Selbsthilfe zu informieren, werden Räume, Infrastruktur und Präsentationsmöglichkeiten in gemeinsamer Absprache zur Verfügung gestellt. Patienten beziehungsweise deren Angehörige werden vom Krankenhaus aktiv zum Beispiel in der hausinternen Patienteninformation über die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe informiert. Sie erhalten Informationsmaterial und werden auf Besuchsdienst oder Sprechzeiten im Krankenhaus aufmerksam gemacht.

"Wichtige Ergänzung zum Gesamtprogramm"

Priv.-Doz. Paul Sungler betont: "Zu einer hochwertigen Behandlung und Unterstützung bei der Genesung gehören die fachliche Kompetenz des ärztlichen und pflegerischen Personals, dann natürlich die Angehörigen, aber auch Persönlichkeiten, die aufgrund derselben Erkrankung genau diese leidvolle Erfahrung gemacht haben. Sie erwerben die vor allem praktische Fachkompetenz, aber auch die Erfahrung, wie man im Falle der Krankheit sozial und seelisch damit umgeht. Dies ist eine wichtige Ergänzung zum Gesamtprogramm. Letztlich kann diese Erfahrung in Projekte in den Krankenhäusern sinnvoll einfließen."

Zusammenarbeit für alle von Nutzen

Sabine Geistlinger, Geschäftsführerin des Dachverbands der Selbsthilfe Salzburg, führt aus: "Ich bin überzeugt, dass die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und der Selbsthilfe unter Miteinbeziehung ihres jeweiligen Potenzials einer Zusammenarbeit in gegenseitigem Respekt und Anerkennung des jeweiligen Partners für alle Teile nur von Nutzen sein kann." Pflegedirektor Karl Schwaiger betont, wie wichtig die ehrenamtliche Tätigkeit der Selbsthilfegruppen-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter sei: „Wir brauchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Selbsthilfegruppen mehr denn je – niemand sonst kennt die unterschiedlichen Krankheitssymptome und Bewältigungsstrategien so gut, wie die Betroffenen selbst. Dieses ehrenamtliche Engagement leisten für unseren Klinikbetrieb und die Qualität der Kommunikation einen wichtigen Beitrag im Behandlungsprozess – besonders bei chronischen Erkrankungen.“

Die Selbsthilfebeauftragten der SALK

In der Landesklinik Tamsweg ist die Klinische- und Gesundheitspsychologin Erna Gappmayer-Löcker, Selbsthilfebeauftragte und erklärt, warum es Selbsthilfebeauftragte in Kliniken als Schnittstelle geben müsse: „Es macht Sinn, für die Zusammenarbeit von Selbsthilfe und Krankenhaus auch eine zentrale Ansprechperson zu haben, die themenübergreifend angesprochen werden kann und mit der die formalen Absprachen und Regelungen vereinbart werden.“
Selbsthilfegruppen und –organisationen haben nach Auskunft der SALK oft schon über Jahre Kontakte zu Ärzten und „ihren Spezialisten“, die sie zu Vorträgen über ihre Krankheit oder neue Behandlungsmethoden in ihre Gruppen einladen. Die Selbsthilfebeauftragten stehen als Mittelspersonen zwischen dem Klinikpersonal und dem Dachverband der Selbsthilfe Salzburg bzw. den Selbsthilfegruppen zur Verfügung.

Der Dachverband der Selbsthilfe Salzburg

Der Selbsthilfe Dachverband sei für die konkrete Kooperation zwischen dem Krankenhaus und den Selbsthilfegruppen eine wichtige Drehscheibe, wie die SALK mitteilte. Ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch mit den Fachkräften aus dem Krankenhaus verbessere das beidseitige Verständnis von Selbsthilfe und professioneller Versorgung. Der Dachverband stehe insbesondere aber auch PatientInnen für Informationen zur Verfügung. 
Derzeit sind, so vermeldete es die SALK, ca. 187 Selbsthilfegruppen Mitglied beim Dachverband. Dies entspräche ca. 153 behandelten Themen. Selbsthilfe könne und wolle nicht die medizinische oder psychotherapeutische Behandlung ersetzen, könne diese aber wirkungsvoll ergänzen. Bei der täglichen Arbeit der Selbsthilfe würden Fragen zur Krankheitsbewältigung sowie soziale Fragen gestellt und beantwortet.

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In der Landesklinik Tamsweg ist die Klinische- und Gesundheitspsychologin Erna Gappmayer-Löcker, Selbsthilfebeauftragte. | Foto: SALK/Mick Weinberger
Bei der Gütesiegelverleihung in der Landesklinik Tamsweg. | Foto: SALK/Mick Weinberger
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