"Tamsweg braucht eine Sozialdemokratie"

BB: Was sagen Sie als Bezirksparteiobmann der SPÖ zur aktuellen Lage in Tamsweg, wo sich die gewählten SPÖ-Gemeindevertreter ja bislang weigern ihre Mandate anzunehmen?
PETER PFEIFENBERGER: „Nach jahrzehntelanger Funktionärstätigkeit und nach einem negativ verlaufenen Wahlergebnis, wie es am 9. März eingetreten ist, steht es jedem gewählten Gemeindevertreter zu, sein Mandat zurückzulegen. Dies sollte meiner Auffassung nach allerdings so erfolgen, dass eine geordnete Übergabe erfolgt, denn nur das kann im Sinne der Wählerinnen und Wähler sein.“

BB: Was sagen Sie den Tamsweger Wählern – immerhin sind es 14,2 Prozent, die die SPÖ in die Gemeindevertretung gewählt haben – und die nun gänzlich ohne Vertretung dastehen?
PFEIFENBERGER: „Wir werden ein neues Team für die Gemeindevertretung auf die Beine stellen. Das kann leider nicht von heute auf morgen passieren, weil wir die Ortspartei komplett neu strukturieren müssen. Wir wollen selbstverständlich auch weiterhin für die Tamswegerinnen und Tamsweger zur Verfügung stehen – nicht nur für diese 14,2 Prozent, sondern für alle!“

BB: Wie geht‘s in Tamsweg nun weiter?
PFEIFENBERGER: „Ich bin der festen Überzeugung, dass der Bezirkshauptort Tamsweg eine SPÖ – eine Sozialdemokratie – braucht. Jede Krise kann auch als Chance angesehen.“

BB: Sehen Sie die SPÖ Lungau in der Krise?
PFEIFENBERGER: „Nein. Ich meine für die gut funktionierenden sozialen gesellschaftliche Bereiche trägt die SPÖ die Haupt-Verantwortung. Wir werden auch in Zukunft dafür sorgen, dass dieser nicht von kapitalistisch orientierter Seite Jahr für Jahr mehr und mehr eingeschränkt wird. Eine Regierung oder eine Gemeinde ohne SPÖ wäre ein gesellschaftlicher Rückschritt – ich hoffe, dass erkennen auch die Menschen.“

BB: Worauf kann die SPÖ Lungau ihrer Meinung nach aufbauen – in fünf Jahren wird ja wiedergewählt?
PFEIFENBERGER: „Das Wahlergebnis war für die Sozialdemokratie in einigen Gemeinden sicher nicht erfreulich. In den Bürgermeistergemeinden, wie Muhr, Mariapfarr und St. Margarethen, wurde unsere Arbeit allerdings mit beachtlicher Mehrheit bestätigt. Zudem konnte das SPÖ-Team in Göriach mit der Erreichung des Vizebürgermeistersessels einen schönen Erfolg für sich verbuchen. Die SPÖ wird sich jedenfalls in den nächsten fünf Jahren mit ihren gesamten und vereinten Kräften für die Menschen in den Lungauer Gemeinden einsetzen.“