Tamsweg: HC Strache gibt die Marschrichtung vor
Heinz-Christian Strache: "Das ist eine Verarsche gegenüber den Österreicherinnen und Österreichern."
TAMSWEG (pjw). Auffallend viele junge Leute lauschten der Rede von Heinz-Christian Strache im Gambswirt in Tamsweg am vergangenen Donnerstag. "Wir haben dieses Jahr freiheitliche Geschichte geschrieben", betonte der FPÖ-Bundespartei-Chef eingangs mit Verweis auf die jüngsten Bundesländerwahlen bzw. die Wahl in Wien. "Wir sind so stark wie nie zuvor, aber noch lange nicht am Ziel." Die FPÖ sei bereit, Verantwortung zu übernehmen und niemanden auszugrenzen.
Neben einigen Randthemen äußerte sich Strache erwartungsgemäß auch zur momentanen Migrations-Thematik an den europäischen bzw. österreichischen Grenzen. Er kritisierte die Regierung wegen der – so Strache – "gesetzeslosen Zustände" an der Grenze, wo Leute illegal und rechtswidrig nach Österreich hereingelassen werden würden. Zurzeit würden Menschen nach Österreich gelassen ohne Passkontrolle, ohne Registrierung, etc. Polizei und Bundesheer seien dabei quasi ein "Willkommens-Catering-Service", so Strache: "Das ist eine Verarsche gegenüber den Österreicherinnen und Österreichern."
"Tickende Zeitbomben"
Strache kritisierte auch die Wiederaufnahme von Dschihad-Rückkehrern nach Österreich. 65 dieser "tickenden Zeitbomben", so Strache, gebe es aktuell in Österreich. Ginge es nach ihm, so würde es für diese nur ein One-Way-Ticket geben, also keine Rückreise-Option nach Österreich. Zugleich warnte Strache vor möglichen negativen Konsequenzen in Europa und Österreich, sollte der Islamische Staat (IS), der ja die Islamisierung angekündigt habe, zum Beispiel eine hier lebende Gruppe mit radikalem Potential bewaffnen. Terroranschläge könnten die Folge sein, meinte der FPÖ-Chef.
Kritik an Zwangszuweisung
Strache kritisierte auch die in Österreich nun mögliche Zwangszuweisung von Asylwerbern an die Gemeinden, die autoritär von oben erfolge.
Die Bundesregierung sei rücktrittsreif, sie hätte jede Legitimation verloren, so Straches Fazit.
Die EU bleibe untätig
Einen Vorwurf richtete er auch an die EU: das Versagen sei evident, man tue seit Monaten nichts und bleibe untätig, seine Außengrenzen zu schützen.
Falsches Bild werde vermittelt
Auch die mediale Berichterstattung schonte Strache, der sich letzte Woche selbst ein Bild von der Lage an der Grenze in Spielberg machte, nicht. Es würde ein falsches Bild vom Flüchtling vermittelt: tatsächlich seien es 90 Prozent junge Männer, die einreisen wollten; gezeigt würden in der Berichterstattung allerdings vermehrt Frauen und Kinder.
"Unsere Werte akzeptieren!"
Eine ausländerfeindliche Partei sei die FPÖ nicht, so Strache, aber wer legal einreise, der habe unsere Werte zu akzeptieren – etwa das Kreuz im Klassenzimmer, oder den gleichberechtigten Umgang mit Frauen. Strache betonte: "Wenn ich Bundeskanzler bin, dann werden Burkaträger des Landes verwiesen." Zudem verwehrte er sich dahingehend, dass man in ein "Eckerl" gestellt werde, wenn man zu dieser Gesamtthematik empört und besorgt sei. Ein Rechtsextremist sei man dann jedenfalls noch nicht.
"Eigene Familien stützen!"
Der FPÖ-Ansatz sei es unterm Strich, die eigenen österreichischen Familien zu stützen, damit sich diese wieder zwei-drei Kinder leisten könnten.
Lesen Sie dazu weiterführend das Interview mit dem FPÖ Lungau-Chef, Ernst Lassacher: Lassacher (FPÖ): "Unser Aufwind ist spürbar!"
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