Wo spart die Gemeinde jetzt 300.000 Euro?

Parkplatz Schulkreuzung | Foto: Christian Reiter

An der Oberfläche scheint die Sonne auf das geplante Sport- und Kulturzentrum in Tamsweg. Ein mittelfristiger Finanzplan bis 2013, der das Großprojekt beinhaltet, ist beschlossen. Absolut keine Klarheit gibt es jedoch nach wie vor über genaue Kosten, vor allem deshalb, weil bis dato nur Schätzungen vorliegen. Die Gemeinde will, ohne Verlust von Landesförderungen, insgesamt 300.000 Euro einsparen, wo und wie, wird sich erst nach Ausschreibung des Projektes weisen.

TAMSWEG (rec). Im Dezember 2009 konnte zwar ein ausgeglichenes Budget in Tamsweg für 2010 vorgelegt werden, jedoch der mittelfristige Finanzplan, von dem ein Budgetbeschluss abhängt, war nicht möglich.

Absage vom Land – Gemeinde muss selbst einsparen
Nachdem Anfang 2010 alle Versuche, vom Land höhere Förderungen für den Bau des Sport- und Kulturzentrums zu lukrieren, fehlgeschlagen sind, war die Gemeinde gefordert, selbst einzusparen. Vorher hat es geheißen, eine Umsetzung des Projektes sei nur mit noch stärkerer Unterstützung des Landes möglich. Das Land hat eine klare Absage erteilt. Einen großen Brocken der Einsparungen betrifft das Kulturzentrum Kubus 1024 und die Veranstaltungshalle. Um rund 300.000 Euro weniger soll der Komplex kosten. Mitsamt Kürzungen in anderen Bereichen legte Bgm. Ing. Alois Lankmayer (ÖVP) am Dienstag der Vorwoche im Rahmen einer Gemeindevertretungssitzung einen ausgeglichenen mittelfristigen Finanzplan, der die Jahre 2010 bis 2013 umfasst, vor. Die Gemeindevertretung stimmte diesem und dem Budget 2010 einstimmig zu.

"Fördersumme des Landes bleibt trotz Einsparungen gleich", so Bgm. Lankmayer
In erster Linie die SPÖ-Fraktion äußerte jedoch Bedenken, dass mit Einsparungen am Gesamtkonzept der Hallen sich auch die Förderungen des Landes verringern würden. Dazu sagte Bgm. Lankmayer klar und deutlich: „Bei Redimensionierung von Veranstaltungs- und Kulturzentrum verlieren wir keine Förderungen.“ Nach wie vor sei die Summe von 5,8 Mio. Euro, die nicht aus der Gemeindekasse fließen, in Stein gemeißelt. Wohlgemerkt, diese Zahl enthält über 660.000 Euro, die von den Schulsprengelgemeinden beigesteuert werden. Unter anderem der unterirdische Gang zur HS Lasabergweg wird voraussichtlich nicht verwirklicht, was, weil laut Büro von LH-Stv. David Brenner (SPÖ) kein anerkannter Posten im Fördertopf ist, zur Gänze dem Gemeindebudget zugute kommt. Bei der ersten Präsentation Mitte 2009 war von rund 8 Mio. Euro Gesamtinvestitionsvolumen, die auf Kostenschätzungen beruhten, die Rede. Später hätte sich dieser Betrag, laut Bgm. Alois Lankmayer, wegen nachträglicher Änderungen auf rund 8,6 Mio. Euro erhöht. Also blieb nach Adam-Riese für die Gemeinde Tamsweg ein Betrag von rund 2,8 Mio. Euro übrig. Weil Tamsweg nun um 300.000 Euro kürzen will, werden in den kommenden Jahren rund 2,5 Mio. Euro für das Hallenprojekt budgetiert. Sämtliche Zahlen bestätigte Bgm. Alois Lankmayer telefonisch.

Ausschreibung möglichst rasch
Um den Zahlenspielereien jedoch ein Ende zu bereiten – der einhellige Tenor bei der letzten Gemeindevertretungssitzung lautete: „Das Projekt muss umgehend ausgeschrieben werden, damit man mit definitiven Zahlen arbeiten kann.“ GR Alois Moser (SPÖ) forderte: „Der Bau soll im Herbst 2010 beginnen!“

"Budget wäre so auch schon im Dezember möglich gewesen", Romana Grabuschnig
GR Romana Grabuschnig (SPÖ) fügte hinzu: „Das Budget wäre so auch schon im Dezember möglich gewesen. Damals hat man sich mit dem Rückgang bei Bundesertragsanteilen aufgehalten.“ Keine Freude hat ein Großteil der Tamsweger Gemeindevertretung mit einem unvollständigen Budgetbericht, der in der Vorwoche publiziert wurde, und für den Bgm. Alois Lankmayer bereits vor der letzten Gemeindevertretungssitzung von einem „beschlossenen“ Budget sprach.

Alle vier Fraktionen haben dem Bau der Großprojekte zugestimmt
Unter anderen meint Willibald Resch von den GRÜNEN dazu: „Die Darstellung der geplanten Bauvorhaben in einer Wochenzeitung erweckt den Eindruck, dass nur eine Partei dafür verantwortlich ist. Alle vier Fraktionen haben dem Bau der Großprojekte zugestimmt. Gemeinsam mit Kollegin Elisabeth Pirker habe ich an der Entstehung mitgearbeitet.“ Zudem schätze Resch den Einsatz des Amtsleiters und des Kassiers, schließlich habe es bei der Erstellung des Budgets noch kein vergleichbares Arbeitspaket gegeben. „Das ist nicht die Arbeit nur einer einzigen Partei“, betont Resch abschließend.

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