Festveranstaltung "300 Jahre Samson" in Tamsweg
1720 wurde in Tamsweg auf einer Rechnung eine Konsumation für den Träger des Samson vermerkt. Man kann annehmen das es den Samson sogar ein paar Jahre länger gibt. Aber es ist das älteste Schriftstück das man gefunden hat, wo ein Samson erwähnt wird.
Es handelt sich dabei um den Rest barocker Umzüge während der Gegenreformation. Um dem Volk die biblische Geschichte plastisch näher zu bringen. Als die Sache etwas aus dem Ruder lief und der religiöse Charakter in den Hintergrund trat, hat sie der Erzbischof verboten.
Man weiß nicht mehr warum die Lungauer so am Samson hingen. Aber ausgerechnet den wollten sie sich nicht nehmen lassen und umgingen das Verbot, indem sie ihn nicht mehr in den kirchlichen Prozessionen, sondern an den Nachmittagen derselben separat herum getragen haben. Zwischendurch verschwand er auch mal völlig, geriet aber nie in Vergessenheit. Und so hat heute der Lungau dieses einzigartige Brauchtum, das sogar ins Verzeichnis der immateriellen Weltkulturerbe der UNO aufgenommen wurde.
Dieses 300 Jahr Jubiläum wurde am 21. August in Tamsweg gefeiert. Nachdem man es Corona bedingt 2 Jahre verschieben musste. Mit Ansprachen von Bürgermeister Gappmeier und dem Obmann der Salzburger Volkskultur Hannes Brugger. Klaus Heitzmann erzählte über die Geschichte des Samson und Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf überbrachte die Grüße der Landesregierung. Dechant Roland Frühauf spendete den kirchlichen Segen. Doch schon Ende August wird er den Lungau verlassen. Lange war er nicht unser Dechant. Kaum hat er sich im Lungau eingelebt, schickt ihn der Erzbischof woanders hin.
Am Nachmittag marschierten die Samsone, 10 Lungauer und 2 Steirer (Krakau und Murau) in einem Sternmarsch aus drei Richtungen auf den überfüllten Marktplatz, wo es natürlich zu einem gemeinsamen Samsontanz kam.
Hm - was wäre eigentlich wenn der Samson Familie hätte?
Also - der Sohn vom Samson heißt natürlich Samsohn!
Wie eine Tochter heißen könnte ist mir leider nicht eingefallen.
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