„Berni-Bomben“ zündbereit
Nord. Kombinierer Bernhard Gruber will sich in den Top sechs des Gesamtweltcups etablieren.
BISCHOFSHOFEN (pe, hrib). „Die Vorbereitungen für die neue Saison sind super gelaufen“, versichert der 29-jährige Team-Weltmeister und Olympiamedaillen-Gewinner aus Bad Hofgastein. „Ich habe gute Sprünge absolvieren können. Wenn das Training auf so hohem Niveau wie bisher weiterläuft, dann bin ich wieder der Alte auf der Schanze und werde im Winter einige ,Berni-Bomben' raus lassen“, so Gruber.
Training auf Stützpunktbasis mit Georg „Hetti“ Reisenauer
Wie bei den Skispringern bereits üblich, trainieren seit diesem Jahr auch die Athleten der Nordischen Kombination in sogenannten Stützpunkten. „Da die Zusammenarbeit mit ,Hetti' bereits seit Jahren gut funktioniert, ist das Stützpunkttraining mit ihm in Bischofshofen wirklich hochwertig.“ Ziel des Trainings in den Stützpunkten ist vor allem das Testen und Trainieren. „Während der Kurse mit den anderen österreichischen Weltcupathleten wie beispielsweise kürzlich in Garmisch kann ich dann einen guten Vergleich zu den anderen ziehen.“
Stützpunkttrainer Georg Reisenauer erkennt ebenfalls bereits erste Fortschritte der neuen Trainingsform. „Da ich mich voll auf zwei Athleten konzentrieren kann, ist die Betreuung besser.“ Für Reisenauer ging es vor allem darum, seinem Top-Schützling „wieder Vertrauen in den Sprung zu geben. Berni hatte letztes Jahr große Probleme mit seiner Bindung, das soll sich heuer nicht wiederholen“, betont Stützpunkttrainer Reisenauer.
Gute Trainingsbedingungen auf B'hofener Schanze
Darauf hofft auch Gruber, der vor allem die ausgezeichneten Trainingsbedingungen auf der Paul-Ausserleitner-Schanze lobt. „Die Bischofshofener Schanze ist für Trainingszwecke perfekt, denn springt man dort gut, kommt man mit jeder Schanze zurecht. Durch das gute Training in Bischofshofen ist das Niveau meiner Sprünge vor dem Weltcupstart bereits ein sehr hohes. Bei den Trainingsswettkämpfen mit dem gesamten österreichischen Team habe ich aber gesehen, dass auch in den anderen Stützpunkten gut gearbeitet wird.“
„Platz unter den Top sechs ist mein Ziel im Weltcup“
In der Saison 2011/12 stehen bei den Kombinierern keine Großereignise – also keine Weltmeisterschaft oder Olympische Spiele – auf dem Plan. „Wir haben in der Vorbereitung speziell an der Laufform gearbeitet. Durch intensives Training im Laufsektor hat unser Cheftrainer Bard Jorgen Elden eine komplett neue Philosophie ins Team gebracht.“
Sein Ziel für die anstehende Weltcupsaison kennt der Sportsoldat, der sich trotz dem Karriereende von Felix Gottwald nicht als Routinier im österreichischen Team sieht, ganz genau: „Ich will mir einen Platz unter den Top sechs im Gesamtweltcup sichern.“
Routine ist speziell im Langlaufrennen ein Vorteil
„Als ich bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin als Ersatzmann mit dabei war, habe ich wertvolle Erfahrungen sammeln können. Diese Routine ist bei Weltcuprennen und vor allem bei Gr0ßereignissen ein großer Vorteil für mich“, weiß der 29-jährige Pongauer.
Neben Sotchi ist die WM in Val di Fiemme das große Ziel
„Die Olympischen Spiele 2014 in Sotchi sind natürlich immer im Hinterkopf. Das Größte, was ein Sportler je erreichen kann, ist auf jeden Fall ein Olympia-Sieg. Im Hinblick auf Sotchi darf aber keinesfalls auf die Weltmeisterschaft 2013 in Val di Fiemme vergessen werden, welche ich neben Sotchi zu meinen großen Zielen zähle.“
Aber nicht nur die Großereignisse sind für Gruber wichtig: „Großereignisse haben ihre eigenen Gesetze. Jeder Wettkampf ist das beste Training, um sich weiterentwickeln und den nächsten Schritt machen zu können.“
Die neue Konkurrenz aus dem Pongauer Lager, Staatsmeister Mario Seidl, sieht der 29-Jährige positiv: „Ich finde es wichtig, wenn Junge nachrücken. Mario war bei der ÖM nach dem Sprungsieg im Langlaufrennen unschlagbar.“
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