Sonnenaufgang am Frauenkogel

4.55 Uhr Freitag 8.6.- am Gipfel des Frauenkogels. Als Frühaufsteher, oder wohl eher schon "Nacht-Aufsteher", der ich mich um 2.30 auf den Weg gemacht habe, komme ich in den vollen Genuß eines wunderbaren Sonnenaufganges. Die Kälte und frischer Wind zu dieser Tageszeit sind glücklicherweise am Foto nicht ersichtlich, und einen Zeitpolster nimmt man sich vorsichtshalber mit, um das Ereignis nicht zu verpassen. Es lohnt sich jedenfalls ungemein, an diesem schönen Gipfelkreuz der Sonne zu begegnen.

Beim Aufstieg vom Annencafe über die Rastötzenalm war es windstill und eher schwül. Im Schein des Mondlichts bzw. der Stirnlampe ging es höher. Es ist schon ein ganz eigenes Gefühl, um diese Tageszeit (Abmarsch um 2.30 Uhr) alleine am Berg unterwegs zu sein. Man ist mit sich alleine - der Schein der Stirnlampe gibt gerade genug Licht, um die Umgebung einige Meter auszuleuchten. Man nimmt ganz andere Dinge wahr, als während des Tages. Ein Weg bzw. Landschaft, die man bei Tageslicht kennt, erscheint in der Nacht fremd. Mit Fortdauer des Aufstiegs wird das Dunkel der Nacht vom Licht des anbrechenden Tages verdrängt. Nach einiger Zeit sind die ersten Bergsilhouetten am Horizont zu erkennen, und der Himmel beginnt sich langsam zu färben. Der Gipfel kommt immer näher und die Vorfreude auf dieses Naturschauspiel beflügelt mich auf den letzten Metern des Anstiegs.

Nun ist es soweit - gegen 5.20 Uhr ist der erste Schein der Sonne am Horizont erkennbar - unaufhaltsam schiebt sie sich höher und höher und bringt mir die ersehnte Wärme, da ich mittlerweile durch den Wind ausgefroren bin.

Gegen 6 Uhr, die Sonne steht mittlerweile schon hoch am Horizont, beginne ich meinen Abstieg. Zufrieden und reich an neuen Eindrücken marschiere ich ins Tal, während ich den ersten, ob meiner frühen Rückkehr staunenden Wanderern begegne.