Das Otting-Mühlrad dreht sich weiter...

- <b>Martin Gruber ist Lebensmitteltechnologe.</b> Er betreibt die Ottingmühle in Tamsweg sowie den "Mühlenladen".
- hochgeladen von Peter J. W.
TAMSWEG. "Mehl ist nicht gleich Mehl", sagt Martin Gruber. Der Lebensmitteltechnologe aus Tamsweg weiß: "Je weißer, je heller es ist, desto weniger gesundheitsfördernde Faktoren sind drinnen. Deshalb ist auch Schwarzbrot gesünder als Weißbrot. Doch nicht jedes weiße Mehl ist schlecht: man braucht es veredelt zu Torte, Kuchen & Co. für die Seelengesundheit", frohlockt er. Vollkornmehle seien deshalb so gesund, weil sie viele Inhaltsstoffe mit Lebensmittelwert sowie Zellulose (Ballaststoffe) enthalten.
Mehl in Bäckerqualität
Martin Gruber betreibt die Ottingmühle bei Tamsweg. Diese wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt. In der Ottingmühle verzichtet man auf Chemie. "Wir stellen nur Mehl in Bäckerqualität her, das aus Premiumweizen und Qualitätsweizen gemahlen wird", erklärt der 40-Jährige. 100 Tonnen Weizen werden in der Ottingmühle pro Jahr gemahlen.
So wird's gemacht
Nach der Anlieferung des Getreides, wird dieses einer Reinigung mittels Siebmaschine unterzogen. Dabei wird Fremdbesatz, wie Steine, Strohhalme etc., entfernt. Danach wird das Produkt "genetzt", das heißt, Wasser wird beigemengt, damit die Schale besser vom Korn getrennt werden kann. Dann wird das Getreide mittels Walzen zerkleinert, woraufhin Kleie (Schale) und Mehl voneinander getrennt werden. Im Zuge dessen werden die verschiedenen Mehltypen aus 15 Zerkleinerungsschritten zusammengemischt. Fertig – was noch folgt, ist die Verpackung und der Verkauf.
V. a. heimische Abnehmer
Martin Gruber verkauft sein Produkt an regionale Gaststätten, Bäckereien, das Krankenhaus Tamsweg und ab Mühle im "Mühlenladen". Diesen hat er im Vorjahr eröffnet. Neben Mehl gibt es dort Artikel rund ums Backen, Müsli, Gewürze, Öle, Tierfutter (dieses wird teilweise angekauft). "Die Spezialisierung meines Regionalladens liegt auf Getreide und Backwaren", erklärt Gruber.
Ottingmühle arbeitet autark
Seit 2005 wird die Ottingmühle autark betrieben. Der elektrische Strom wird aus Wasserkraft erzeugt. Die Energie wird durch ein Kleinkraftwerk des Ottingmühlbaches gewonnen.
Fünf Mühlen in Salzburg
"Im Bundesland Salzburg gibt es nur mehr fünf Mühlen", erzählt Martin Gruber. "Meine Ottingmühle in Tamsweg ist die kleinste davon. Weitere Mühlen in Salzburg sind die Lärchenmühle in Golling, die Stifts- und Salzachmühle in Salzburg-Stadt, die Sturmmühle in Salzburg-Stadt und die Frauenlob-Mühle in Plainfeld."
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