Die Wagnerei Lassacher in Tamsweg ist österreichweit einer der letzten drei Betriebe dieser Zunft

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TAMSWEG (pjw). Der Beruf des Wagners vereint die Handwerke des Drechslers, Schmiedes und Tischlers. Der Name kommt vom Wagenrad, denn bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war dieser Beruf einer der wichtigsten. Durch den technischen und industriellen Fortschritt wurde diese Zunft immer weiter zurückgedrängt.

Von Meister zu Geselle
Heute gibt es in Österreich noch drei offizielle Wagner. Einer davon ist die Wagnerei Lassacher in Tamsweg. "Dieses Handwerk ist selten geworden, die Wissensweitergabe erfolgt von Generation zu Generation bzw. von Meister zu Geselle", erklärt Christian Lassacher. Der 32-Jährige führt den Betrieb seiner Familie, der 1920 gegründet wurde, nun schon in der vierten Generation. Die Bandsäge, die zum Einsatz kommt, ist heute übrigens noch die selbe wie vor 95 Jahren.

Vom Stiel bis hin zum Rad
Momentan ist die Tamsweger Wagnerei mit der Herstellung eines Holz-Rades für einen Buick aus dem Jahr 1908 beschäftigt. Dies ist eine Sonderanfertigung für einen Kunden aus Wien. Hauptsächlich stellen Christian Lassacher und sein Team – ein Geselle, eine Verkäuferin sowie ein Lehrling – Stiele für zum Beispiel Äxte, Schaufeln, etc. her – in etwa 1.000 Stück jährlich. Auch Eisstöcke werden produziert sowie zirka 100 Schlitten pro Jahr. Hierfür hat Lassacher eine eigene Biegemaschine, für die Krümmung des Schlittenholzes.

Kleinserien vs. Massenware
"Solange es mich gibt, wird es den Wagner geben", zeigt sich Chris-tian Lassacher voller Tatendrang. "Klar, es wäre auch möglich, billig produzierte Waren aus zum Beispiel Tschechien zuzukaufen, aber das ist Massenware. Bei Großserien kann nicht so viel Wert auf Qualität gelegt werden wie bei Kleinserien, wie hier bei uns in Tamsweg, wo wir auf Holzqualität und Ausführung jedes einzelnen Werkstückes achten."

Keine Zwischenhändler
Die Wagnerei Lassacher ist ein Direktvermarkter, Zwischenhändler gibt's keine. Christian macht alles selber – von der Holzschlägerung, der Herstellung bis hin zum Verkauf. Daher kann er trotz seiner kleinen Strukturen am Markt mithalten, weil nicht so viele Zwischenhändler mitverdienen wollen.

Nur Holz aus Salzburg
Das benötigte Holz kommt großteils aus der Region. Eschenholz sowie weitere Harthölzer bezieht Lassacher aus dem Raum Flachgau; Fichte, Lärche, Zirbe, Birke kommen ausschließlich aus dem Lungau. "Ich kenne die Bauern und die Sagler. Das ist mir wichtig! Auch meine Leute wollen Bodenständiges, der Kunde will sehen, wie's gemacht wird und wer es produziert", ist Christian Lassacher überzeugt.

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