Städte argumentieren mit Menschen, der Lungau mit Natur

Max Rossberg von der Tamsweger Firma „Die Medienwerkstatt“ setzt sich für Wildnisgebiete in Europa ein.
  • Max Rossberg von der Tamsweger Firma „Die Medienwerkstatt“ setzt sich für Wildnisgebiete in Europa ein.
  • hochgeladen von Peter J. Wieland

BB: Sie waren gerade beim Kongress „Wild10“ in Salamanca/Spanien. Wie kam es dazu?
MAX ROSSBERG:
„Die 'Wild10' ist der führende internationale Kongress auf dem die Strategien zum Erhalt der Biodiversität, dem Klimawandel sowie rund um das Management von geschützen Gebieten erörtert wird. Auch der Tourimus spielt hierbei eine große Rolle. Ich bin vor einigen Monaten von den Veranstaltern gefragt worden, ob ich auf diesem Kongress Diskussionen moderieren und selbst Vorträge halten könnte. Ich habe dort zum Schwerpunkt 'nachhaltige Tourismus-Strategien für geschützte Gebiete', wie zum Beispiel Biosphärenparks und Natipnalparks, referiert. 1.700 internationale Politiker, Regierungsvertreteter, Wissenschaftler und NGOs waren dort vertreten.“

BB: Von welchen Ergebnissen und Erkenntnissen können Sie berichten?
ROSSBERG:
„Erstens: Das Thema Wildnis steht bei der EU ganz oben auf der Agenda. So werden in Deutschland zum Beispiel 750.000 Hektar neue Wildnisgebiete ausgewiesen. In Österreich sind vor kurzem 75 Prozent des Nationalparks Kalkalpen als Wildnis installiert worden. Der NP Hohe Tauern hat 9.136 Hektar ausgewiesen. Zweitens: Der Tourismus ist ein wesentlicher Baustein in dieser Strategie, aber nicht der traditionelle Tourismus, sondern neuartige Formen – etwa regionale Produkte, kleinsturkturierte Vermieter, etc. Drittens: Die Finanzierung von geschützen Gebieten wird immer schwieriger und Ecosystem Services können hier einen neuen Ansatz darstellen.“

BB: Was sind Ecosystem Services und was hat das ihrer Ansicht nach mit dem Lungau zu tun?
ROSSBERG:
„Auch im Lungau kämpfen wir laufend mit der Finanzierung des Naturparks Zederhaus, des Biosphärenparks und so weiter. Es ist den Geldgebern – egal ob EU, Bund, Land oder Gemeinden, letztendlich den Bürgern – schwer zu vermitteln, was die Natur für einen Wert darstellt. Ecosystem Services ist der wissenschaftliche Ansatz diesen Wert zu ermitteln und zu beziffern. Das heißt jedes Ansuchen um Förderung würde damit objektiv belegbar, nachweisbar und bewertbar werden. Eine Stadt argumentiert mit den Menschen und den Wirtschaftsbetrieben, dass sie Geld benötigt. Ländliche Gebiete, wie der Lungau, haben hauptsächlich Natur, mit dem argumentiert werden kann. Ecosystems Services misst dem erstmals einen wisschaftlich fundierten Wert bei.“

BB: Was meinen Sie – ist das in absehbarer Zeit im Lungau Thema?
ROSSBERG:
„Wir – die Medienwerkstatt – sind bereits von anderen Regionen beauftragt diese Art von Bewertung durchzuführen. Ich bin mir sicher, dass auch der Lungau sich den Ecosystem Services nicht verschließen kann.“

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