Skitourengehen
Tüftler entwickelt innovative Steighilfe mit Magnetkraft
Der Start-up-Gründer Martin Edelsbrunner aus Salzburg entwickelte für das Skitourengehen eine Steighilfe mit Magnetkraft: das sogenannte "Mevo-System".
SALZBURG, LUNGAU. Der Start-up-Gründer Martin Edelsbrunner aus Salzburg entwickelte für das Skitourengehen eine innovative Steighilfe, die auf Magnetkraft setzt: das sogenannte "Mevo-System". "Mevo" steht hier für "magnetic evolution". Der Gedanke dahinter sei einfach, wie der 31-jährige Tüftler, Erfinder und Jungunternehmer zugibt: "Zwei Magnete stoßen sich ab – keine Raketenwissenschaft, aber jetzt zum Patent angemeldet."
Nach mehreren Jahren der Entwicklung und vielen Prototypen sei das System, das zunächst aus Edelsbrunners Eigenbedarf heraus erfunden worden wäre, jetzt marktreif. "Es funktioniert nach dem einfachen Prinzip, dass sich zwei gleichpolige Magnete abstoßen. Technisch ist dafür ein kleiner Magnet im Skitouren-Schuh verbaut – der andere Magnet befindet sich im Fersenbereich der Bindung", erklärte Martin Edelsbrunner. "Beim Aufstieg entstehen dadurch zwei positive Effekte: Einerseits wird jeder Schritt gedämpft, was sich präventiv auf den gesamten Bewegungsapparat auswirkt. Andererseits entsteht eine sanfte Schubkraft, die ein effizienteres Aufsteigen ermöglicht", gibt der Salzburger Start-Up-Unternehmer an und ergänzt: "Das Ergebnis: Man kommt schneller nach oben oder kann mit gleichem Kraftaufwand weiter gehen – mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass sich der Bewegungsablauf runder und komfortabler anfühlt - ähnlich wie beim Einsatz von Klickpedalen im Bikesport."
Als "echten Gamechanger" sieht Mevo-Sport – so die Markenbezeichnung der Produktlinie des Unternehmens Brand of Edelworks GmbH sein innovatives System für Kinder an; denn für Acht- bis Zwölfjährige würde es zwar Skitouren-Equipment geben, aber diese sei im Verhältnis zum Gewicht der Kinder relativ schwer.
"Im letzten Winter haben wir einen großen Nutzertest durchgeführt. Über 100 Personen wurden kostenlos mit dem Mevo-System ausgestattet. Dadurch konnten wir viele Erfahrungen sammeln und die spezifischen Vorteile für unterschiedliche Nutzergruppen identifizieren. Egal ob jung oder alt, ambitioniert oder gemütlich, erfahren oder Neuling - der kleine Magnet-Booster erzeugt nicht nur Aufmerksamkeit, sondern unterstützt die Menschen bei ihrem persönlichen Bergerlebnis – Skitourengehen fast so einfach wie E-Bike fahren."
Martin Edelsbrunner, Start-up-Gründer, Mevo-Sport (Brand of Edelworks GmbH)
Die Industrie sei bereits auf den sogenannten „Magnet-Booster" aufmerksam geworden und es laufen laut Mevo-Sport Gespräche mit Herstellern, wie Dynafit, Atomic, Fischer, Marker-Dalbello-Völkl, Kästle und Van Deer. "Aktuell gibt es das Mevo-System als Nachrüstkit und es ist kompatibel mit den gängigsten Bindungssystemen auf dem Markt", erklärte Martin Edelsbrunner, der sich wünscht, dass die Technologie zukünftig in ausgewählten Produktlinien der Hersteller fix verbaut werden und im Sportfachhandel erhältlich sein soll.
Beim Nachrüsten seien Modifikationen an der Skitourenbindung sowie am Schuh erforderlich. Nachrüsten kann man laut Martin Edelsbrunner momentan nur am Standort eines seiner Partner in der Stadt Salzburg: im "Gran Tourismo Bike"-Shop in der Bayerhamerstraße, wo Edelsbrunner nebenbei auch als Radmechaniker arbeitet.
Edelsbrunners Bezug zum Lungau
Martin Edelsbrunner kommt ursprünglich aus Graz (Steiermark) und hat Wurzeln im Salzburger Lungau. Sein Opa stammt aus der Gemeinde Unternberg und auch seine Mutter wurde in Unternberg geboren. In Thomatal-Schönfeld zieht es den Tüftler, der jetzt in Salzburg lebt, immer wieder in die Abgeschiedenheit der Nockberge zum Skibergsteigen und zum Verweilen. Außerdem ist Martin Edelsbrunner mit einer Mariapfarrerin verheiratet: Anna Edelsbrunner heißt sie, ihr Mädchenname war Anna Angermann.
So kam Edelsbrunner auf die Mevo-Idee
Als Jugendlicher war Martin Edelsbrunner schon im leistungsorientierten Radsport unterwegs, wie Mevo-Sport (Brand of Edelworks GmbH) es zusammenfasste. Als Ausgleich im Winter habe er das Skitourengehen für sich entdeckt und sei dann auch nach und nach in die Alpintriathlon-Wettkampfszene eingestiegen. Neben der Schule sei die Zeit fürs Training nur eingeschränkt verfügbar gewesen. Darum habe Edelsbrunner mit seinem technischem Hausverstand an unterschiedlichen Ansätzen getüftelt, wie er das Training effektiver und effizienter gestalten konnte. Auf die Verwendung von Magneten als Basistechnologie sei er im Zuge seines Studiums am FH Technikum in Wien gestoßen.
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