"Eachtling" sind seit langem ausverkauft

Andreas Kaiser, GF Lungauer Saatzucht- und Saatbauverein.
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LUNGAU. Der eine oder andere Konsument wird es bereits bemerkt haben: es gibt im Handel keine Lungauer Kartoffel mehr. "Eachtling" – so der Markenname – bzw. "Ächtleng" – so die Mundartbezeichnung – sind nämlich bereits seit November 2016 ausverkauft.

Witterung war schuld

Den Grund dafür nennt Andreas Kaiser, Geschäftsführer des Lungauer Saatzucht- und Saatbauvereins: "2016 hatten wir extrem viel Niederschlag. Die Witterung war sehr feucht, was den Befall des Kartoffel-Krautes mit der Krautfäule begünstigt hatte. Dieser Pilz fühlt sich nämlich bei warmen Temperaturen und viel Feuchtigkeit wohl; befallenes Kraut stirbt ab. Wenn keine Blattmasse vorhanden ist, bilden die Kartoffeln weniger Knollen und die vorhandenen werden nicht übermäßig groß.“

2016 nur halber Jahresertrag

All das hat im Vorjahr dazu geführt, dass sich der durchschnittliche Jahresertrag (was den Lungauer Saatzucht- und Saatbauverein betrifft sind das pro Jahr 950 Tonnen) beinahe halbiert hat. Gleichzeitig war die Nachfrage gut, weshalb Anfang November die "Eachtling" ausverkauft waren. Kartoffeln gibt es freilich weiterhin im Handel zu kaufen, allerdings aus Anbauregionen, in denen man vorwiegend konventionell produziert, wohingegen die hauptsächliche Bio-Produktion im Lungau kaum Spielraum lässt, der Krautfäule durch Spritzmittel-einsatz Herr zu werden. „Wir im Lungau düngen lediglich mit Stallmist und beugen der Krautfäule mit einem zulässigen Bio-Mittel – einem flüssigen Kupfermittel – vor. Zwei unserer Bauern nehmen nicht einmal das“, erklärt Kaiser.

Keine Preisauswirkungen

Auswirkungen auf den Preis hat dieser Kartoffelengpass bis dato noch keine gehabt. "Die Verknappung des Angebotes lässt uns jedenfalls schon auf die nächste Ernte hoffen; wir hoffen, dass wir die Kundenbedürfnisse 2017 wieder alle befriedigen werden können", hofft Kaiser und ergänzt: "Wir decken in durchschnittlichen Jahren immerhin rund 70 Prozent der gesamten Kartoffel-Ernte in Salzburg ab."

Erst wieder ab September

Im Lungau wird ab Ende April beziehungsweise Anfang Mai wieder gesät; die "Eachtling"-Ernte findet dann im September bzw. Anfang Oktober statt. So lange müssen die Konsumentinnen und Konsumenten also noch warten, bevor sie wieder echte "Lungauer Eachtling" genießen können. Wer nicht so lange warten will, dem sei ein Tipp von Andreas Kaiser ans Herz gelegt: "Zwei Drittel der Speiseware werden zwar über den Lebensmitteleinzelhandel bzw. die Salzburger Lagerhäuser vermarktet, der Rest wird allerdings direkt ab Hof verkauft; versuchen Sie Ihr Glück ab Hof, vielleicht gibt der eine oder andere Landwirt Ihnen etwas von seinem Eigenbedarfs-Eachtling-Lager ab!"

Andreas Kaiser, GF Lungauer Saatzucht- und Saatbauverein.
Bis September/Anfang Oktober müssen die Konsumentinnen und Konsumenten noch auf "Eachtling"-Nachschub warten.
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